Trainingsgeräte aus der Kiste
Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen, Kreisverband Frankfurt, und der Ginnheimer Lauf-Treff unterstützen die Bewegungsgruppen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen mit Trainingsgeräten. Eine erste Gerätebox mit Fußrollern, Massagebällen, Thera-Bändern, und Fausthanteln wurde der Gruppe im Stadtteil Niederrad zur Verfügung gestellt. Diese Bewegungsgruppe, die seit Frühjahr 2015 in Kooperation des Caritasverbandes Frankfurt e. V. mit dem Turnverein Niederrad e. V. angeboten wird, trifft sich regelmäßig dienstags in der Zeit von 13:30 bis 14:30 Uhr im Altenzentrum St. Josef. Weitere Interessenten sind übrigens herzlich willkommen.
„Wir engagieren uns sehr für Menschen mit Demenz, damit sie möglichst lange ein eigenverantwortliches Leben genießen können“, so die stellvertretende Vorsitzende des VdK Kreisverbandes Frankfurt, Hannelore Schüssler bei der Übergabe. Ein Beitrag sei diese Sachspende an das Frankfurter Netzwerk Aktiv-bis-100, das mehrere Bewegungsgruppen für Menschen mit Demenz ins Leben gerufen hat. Ermöglicht wurde diese Spende aus einem Erlös der Benefizveranstaltung Lauf gegen das Vergessen, die bereits seit 15 Jahren regelmäßig am 3. Oktober stattfindet. Helen Rabe-Weber, die Projektkoordinatorin betonte, dass diese Gerätebox der Gruppenleitung vor Ort direkt und sofort die Umsetzung eines Übungsprogramms erlaube. Gezielt soll die Muskelkraft von Armen und Beinen gefördert werden, um das Aufstehen vom Stuhl, das Treppensteigen und die Gehfähigkeit bis ins höchste Alter hinein zu erhalten. Es geht darum, die Balance zu erhalten, um Stürze zu verhindern. Durch spezielle Übungen wird die Beweglichkeit der wichtigsten Gelenke trainiert.
Die Übungsleiterin Hanne Gienger nahm die Trainingsgeräte gleich unter die Lupe und motivierte Helen Rabe-Weber sowie die Vereinsvertreter des Turnverein Niederrad, Irene Sauer und Peter Heyer zum ersten Test.
Das Frankfurter Netzwerk Aktiv-bis-100
Seit Ende 2012 bietet das Frankfurter Netzwerk Aktiv-bis-100 zusätzlich Bewegungsgruppen für Menschen mit Demenz an. Bei einigen Gruppenangeboten findet zudem parallel ein Bewegungskurs für die betreuenden Angehörigen statt. Dort können die Angehörigen der Betroffenen, die sonst Zeit für sich haben, auch mal „durchpusten“, den Rücken stärken und die Schulter-Nacken-Muskeln lockern.
Im Frankfurter Netzwerk Aktiv-bis-100 arbeiten Turn- und Sportvereine und -verbände mit Senioren- und Gesundheitsverbänden zusammen. Des Weiteren sind kommunale Ämter der Stadt Frankfurt am Main beteiligt, das Sportamt, das Gesundheitsamt, das Jugend- und Sozialamt und auch mit dem Amt für Multikulturelle Angelegenheiten gibt es gemeinsame Aktivitäten.
Die Bewegungsgruppen werden von Übungsleiterinnen und Übungsleitern mit spezieller Zusatzqualifikation durchgeführt. Je nach Fertigkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer führen diese die Übungen im Gehen, Stehen oder Sitzen aus. Auch Hilfsmittel wie Bälle oder Tücher kommen in den Übungen zum Einsatz. Die Stunden sind eine Mischung aus Gleichgewichtsübungen, Gehtraining sowie Kräftigungs- und Koordinationsübungen. Mitmachen können alle, egal ob sie zu Fuß, mit dem Gehstock oder dem Rollator kommen.
Insbesondere auch Menschen im hohen Alter profitieren von Bewegung. 70 Prozent der Bewegungseinschränkungen im Alter sind auf den Mangel an Training zurückzuführen, nur 30 Prozent sind altersbedingt. Mit den Bewegungsangeboten ‚Aktiv-bis-100‘ kann man also viel erreichen.
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