Vorbemerkung (von Hubert Handrow, stellv. Vorsitzende 2000):
Die nachfolgenden Ausführungen sind aus der Denkschrift zur 50-Jahrfeier der Gau-Turnerschaft 1925 entnommen. Der größeren Authentizität wegen haben wir den Originaltext weitgehend belassen, auch wenn manche Gedanken und Formulierungen für uns heute etwas befremdend klingen. Sie sollten jedoch aus der damaligen Zeit heraus verstanden werden.

Wenn wir uns anschicken, aus Anlass des 125jährigen Bestehens des Turngaus Frankfurt am Main eine Denkschrift niederzuschreiben, so darf es wohl nicht unangebracht erscheinen, wenn ich mit meinen Ausführungen weiter als zum Gründungsjahr zurückgreife. Es geschieht dies lediglich, um darzutun, dass der Gedanke des Zusammenschlusses der Frankfurter Turnvereine bereits früher in ernste Erwägung gezogen wurde.

[icon_timeline tl_animation=“tl-animation-shadow“][icon_timeline_feat time_title=“vor 1875″]

Schon im Jahr 1861, nachdem am 24. Februar der erste Kreisturntag in Oberstein stattgefunden hatte und damit die Gründung des Mittelrheinkreises, dem alle Frankfurter Turnvereine beitraten, erfolgt war, ging vom Frankfurter Turnverein aus an den Sachsenhäuser Turnverein und an die Frankfurter Turngemeinde die Anregung, die Vereine möchten zur gemeinsamen Vertretung nach außen hin ein Oberorgan, wie man es damals nannte, schaffen. Die eingeleiteten Verhandlungen verliefen aber ergebnislos. Die damalige Zeit mit ihren politischen Wirren war für einen solchen Gedanken noch nicht reif, und die politische Färbung der einzelnen Turnvereine tat das Übrige, um die wohlgemeinte Anregung zum Scheitern zu bringen. Der Funkte aber, der nun einmal angefacht war, glühte fort und führte immer wieder, wenn auch privater Weise, zu Aussprachen, die schließlich den Erfolg hatten, daß die Frankfurter Turner gemeinsam zum III. Deutschen Turnfest 1863 in Leipzig ausmarschierten. Die mitgeführten Banner wurden dem Zug geschlossen voran getragen, um zu zeigen, daß die Frankfurter Turnerschaft, wenn auch in mehrere Lager geteilt, doch einig sei.

Die folgenden Jahre gestalteten sich infolge der Kriege 1864, 1866, 1870/1871 sehr ungünstig für die Entwicklung der Frankfurter Turnerschaft. Inzwischen hatte sich der Turn- und Fecht-Club gebildet, der aus dem Frankfurter Wehrverein, der sich aus den Wehrriegen des Frankfurter Turnvereins und der Frankfurter Turngemeinde gebildet hatte, hervorging. Auch die Frankfurter Turngesellschaft war inzwischen gegründet worden.

Im Jahre 1872 fanden, angeregt durch das VI. Deutsche Turnfest in Bonn, wiederum Verhandlungen über die Gründung eines eigenen Gaues statt. Aber auch diese sollten wieder an Kleinigkeiten und persönlichen Gegensätzen scheitern. Ein Jahr später, am 24. September, wurde in einer gemeinsamen Sitzung der Vereinsvorstände beschlossen, eine ständige Verwaltung der Frankfurter Turnerschaft zu gründen, – diese Bezeichnung wurde später für den kommenden Gau beibehalten – bestehend aus einer Anzahl Vorstandsmitglieder der einzelnen Vereine.

Im Jahre 1874 fanden erneut Besprechungen unter den Vereinsleitungen zwecks Gründung eines eigenen Gaues im Mittelrheinkreis der Deutschen Turnerschaft statt. Der Mittelrheinkreis war in Unterverbände – Gaue – eingeteilt. doch gab es, da Gauzwang nicht bestand, auch noch Vereine im Kreise, die keinem Gau angeschlossen waren. diese Vereine bildeten die sogenannten „isolierten“ Vereine. Hierzu zählte von den Frankfurter Vereinen der Frankfurter Turnverein und der Sachsenhäuser Turnverein. Die übrigen und zwar: die Frankfurter Turngemeinde, der Frankfurter Turn- und Fecht-Club, die Frankfurter Turngesellschaft und die im Jahre 1873 neugegründete Turngesellschaft Sachsenahusen gehörten dem Maingauverband an. Aufgrund dieser Vorbesprechungen traten bei dem IX. Mittelrheinischen Kreisturnfest am 26. Juli in Gießen die Frankfurter Turnvereine wieder als geschlossenes Ganzes auf. Im Festzuge wurden die 6 Vereinsfahnen der geschlossen, aber vereinsweise marschierenden Frankfurter Turnerschaft vorangetragen. Eine eigens mitgenommene Musikkapelle sowie ein einheitlich gekleidetes Trommlercorps, zusammengestellt aus den Trommlern der Frankfurter Turngemeinde, des Turn- und Fecht-Clubs und der Turngesellschaft Sachsenhausen, marschierten an der Spitze des Zuges. So gaben die Frankfurter Turner zum zweiten Mal nach außen hin ein Bild der Zusammengehörigkeit, was auf dem Feste stark in Erscheinung trat und sehr beifällig begrüßt wurde.

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Gründung

Nach dem Turnfeste wurden die Verhandlungen über die Gaugründung wieder aufgenommen, doch zogen sich dieselben bis ins Jahr 1875 hinein. Endlich am 2. Juni des vorgenannten Jahres konnte die grundlegende Versammlung abgehalten werden, nachdem in allen Vereinen der Entwurf der Gausatzungen angenommen war. Der hiermit gegründete neue Unterverband des Mittelrheinkreises nahm als VIII. Gau den Namen
„Gau Frankfurt a. M.“ an. Es gehörten demselben bei der Gründung 6 Stadtvereine an und zwar:

    1. Frankfurter Turnverein
    2. Sachsenhäuser Turnverein
    3. Frankfurter Turngemeinde
    4. Frankfurter Turn- und Fecht-Club
    5. Frankfurter Turngesellschaft
    6. Turngesellschaft Sachsenhausen

Die Bornheimer Turngemeinde hielt sich, nachdem der Vorort Bornheim zwischenzeitlich Frankfurt einverleibt wurde, noch abseits und verblieb im Maingau. In der Versammlung am 2. Juni 1875 wurde auch sofort der Gauvorstand gewählt, der sich, wie folgt, zusammensetzte:

    Julius Gießen vom Frankfurter Turnverein, I. Gauvertreter
    Jean Schmidt vom Turnverein Sachsenhausen, II. Gauvertreter
    Birkenhauer von der Frankfurter Turngesellschaft, I. Schriftführer
    Rob. Rosalino vom Frankfurter Turn- und Fecht-Club, II. Schriftführer
    A. Mayer vom Frankfurter Turn- und Fecht-Club, I. Gaukassierer
    W. Hermann von der Turngesellschaft Sachsenhausen, II. Gaukassierer

Die Gründungsfeier wurde am 21. Juni mit einem Schauturnen auf dem Turnplatz an der Ostendstraße (Silcherfeld) und mit einer anschließenden geselligen Zusammenkunft aller Gaumitglieder in der dortigen Turnhalle, die allgemein unter dem Namen Ostendhalle bekannt war, abgehalten. Bei dieser Feier, die recht erhabend war, wurde auch erstmals der von Mitglied Georg Grüner komponierte „Frankfurter Turnermarsch“ gespielt. Die vorerwähnte Ostendhalle hat einsofern besondere Bedeutung für den Gau, als sich hier in der Hauptsache das turnerische Leben des Gaues abspielte. Diese Halle ursprünglich ein Schuppen auf einem nicht allzu großen Lagerplatz, wurde nebst Platz seitens der städtischen Behörde dem Frankfurter Turnverein für seine Vereinszwecke zur Verfügung gestellt. Im Laufe der Zeit mußte er aber die Benutzung der Halle, welche er mit einem Kostenbetrage von ca. 5000 Gulden zur Turnhalle herrichten ließ, mit dem Sachsenhäuser Turnverein während der Wintermonate und später auch mit der Frankfurter Turngemeinde teilen. Diese Einschränkung, durch welche sich keiner der Vereine richtig entfalten konnte, führte dazu, daß unter den Mitgliedern der Gedanke reifte, eigene Turnhallen zu erbauen. Man beschleunigte es, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen, nachdem es zur Gewißheit wurde, daß der größte Teil des gesamten Geländes des Silcherfeldes, soweit er an der Ostendstraße gelegen, seitens der Stadt dem Landwirtschaftlichen Verein zur Verfügung gestellt werden sollte. Als erster konnte am 7. Juni 1877 der Frankfurter Turnverein den Grundstein zu seiner Turnhalle, am Sandweg 4 legen. Ihm folgte der Frankfurter Turn- und Fecht-Club, der die Grundsteinlegung zu seiner Turnhalle am 6. Oktober 1878 begehen konnte.

Der Zweck des gegründeten eigenen Gauverbandes, der darin gipfelte, das turnerische Interesse in unserer Vaterstadt mit allen Mitteln zu fördern, wurde bei jeder Gelegenheit getreulich erfüllt. Die Gauleitung bestand außer dem bereits erwähnten Gauvorstand noch aus dem Gau-Ausschuß, der sich zusammensetzte aus den von den Vereinen alljährlich zu wählenden Abgeordneten, deren Anzahl satzungsgemäß auf Grund der Mitgliederstärke festgesetzt war. Die ersten Ausschußmitglieder im Gründungsjahr waren die Turner: Fr. W. Pfaehler, Bernh. Hamburger, Heck, Jäger, Jean Rupp, Heffter, Kühn, Jacob Liebmann, Regner und Carl Helfrich.

Im Herbst des Gründungsjahres und zwar am 19. September fand das erste Gauwetturnen (Preisturnen) in der Ostendhalle statt, dem sich abends bei geselliger Vereinigung die Siegerverkündigung (Preisverteilung) anschloß.

Erster Sieger wurde Adolf Meixner vom Frankfurter Turnverein, zweiter Sieger Hch. Hofmann von der Frankfurter Turngemeinde.

Das Gauwetturnen fand von jetzt ab alljährlich statt.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_sep time_sep_title=“1875 – 1899„][icon_timeline_item time_title=“1875“]

Nach dem Turnfeste wurden die Verhandlungen über die Gaugründung wieder aufgenommen, doch zogen sich dieselben bis ins Jahr 1875 hinein. Endlich am 2. Juni des vorgenannten Jahres konnte die grundlegende Versammlung abgehalten werden, nachdem in allen Vereinen der Entwurf der Gausatzungen angenommen war. Der hiermit gegründete neue Unterverband des Mittelrheinkreises nahm als VIII. Gau den Namen
„Gau Frankfurt a. M.“ an. Es gehörten demselben bei der Gründung 6 Stadtvereine an und zwar:

1. Frankfurter Turnverein
2. Sachsenhäuser Turnverein
3. Frankfurter Turngemeinde
4. Frankfurter Turn- und Fecht-Club
5. Frankfurter Turngesellschaft
6. Turngesellschaft Sachsenhausen

Die Bornheimer Turngemeinde hielt sich, nachdem der Vorort Bornheim zwischenzeitlich Frankfurt einverleibt wurde, noch abseits und verblieb im Maingau. In der Versammlung am 2. Juni 1875 wurde auch sofort der Gauvorstand gewählt, der sich, wie folgt, zusammensetzte:

Julius Gießen vom Frankfurter Turnverein, I. Gauvertreter
Jean Schmidt vom Turnverein Sachsenhausen, II. Gauvertreter
Birkenhauer von der Frankfurter Turngesellschaft, I. Schriftführer
Rob. Rosalino vom Frankfurter Turn- und Fecht-Club, II. Schriftführer
A. Mayer vom Frankfurter Turn- und Fecht-Club, I. Gaukassierer
W. Hermann von der Turngesellschaft Sachsenhausen, II. Gaukassierer

Die Gründungsfeier wurde am 21. Juni mit einem Schauturnen auf dem Turnplatz an der Ostendstraße (Silcherfeld) und mit einer anschließenden geselligen Zusammenkunft aller Gaumitglieder in der dortigen Turnhalle, die allgemein unter dem Namen Ostendhalle bekannt war, abgehalten. Bei dieser Feier, die recht erhabend war, wurde auch erstmals der von Mitglied Georg Grüner komponierte „Frankfurter Turnermarsch“ gespielt.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1876 und 1877″]

Die vorerwähnte Osteindhalle hatte insofern besondere Bedeutung für den Gau, als sich hier in der Hauptsache das turnerische Leben des Gaues abspielte.

Bald reifte unter den Mitgliedern der Gedanke, eigene Turnhallen zu erbauen. Als erster konnte am 02. Juni 1877 der Frankfurter Turnverein den Grundstein zu seiner Turnhalle am Sandweg 4 legen. Im folgte der Frankfurter Turn- und Fecht-Club, der die Grundsteinlegung zu seiner Turnhalle am 6. Oktober 1878 begehen konnte.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1878″]

Anfangs Juli erhielt der Gau vom Ausschuß der Deutschen Turnerschaft ein Aufforderungsschreiben zur Übernahme des V. Deutschen Turnfestes im Jahr 1880. Der Bedeutung des Festes für Frankfurt war man sich wohl bewußt, und eine alsbald anberaumte Versammlung älterer Turner nahm die Anregung freudig auf. Auch in der Bürgerschaft fand sie freudigen Widerhall. Ein gewählter provisorischer Ausschuß mit Oberbürgermeister Dr. jur. Mumm von Schwarzenstein an der spitze berief für den 2. Oktober eine Bürgerversammlung in den Saalbau. Die geladenen Bürger waren mit der Übernahme des Festes einverstanden und sagten weitgehendste Förderung zu.

Am 7. September konnte der Frankfurter Turn- und Fecht-Club die feierliche Einweihung seiner Turnhalle in der Weberstraße vornehmen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1880″]

Dieses Jahr stand im Zeichen des V. Deutschen Turnfestes. Dem Hauptausschuß gehörten an: Als Ehrenpräsident Oberbürgermeister i. P. Senator Dr. jur. Mumm von Schwarzenstein, 1. Präsident Oberbürgermeister Dr. Miquel, 2. Präsident Adam Wolff, Schriftführer Eduard Lindheimer, als Beisitzer Direktor Dr. Hermann Baerwald, Bankdirektor Moritz L. A. Hahn, Polizeipräsident August Hergenhahn, Dr. Jur. Alfred Humser, Direktor Hermann Labes, Wilhelm von Mumm, Direktor Simon Schiele sowie die Vorsitzenden der Einzelausschüsse.

Das Fest, dem einige lokale Vorfeiern – Turnerkommerse – in der alten Börse vorausgingen, fand in den Tagen vom 24. bis 29. Juli statt. der Festplatz lag an der Friedbergerlandstraße auf dem Gelände des Herrn Baron M. C. von Rothschild, die Dicke Oede genannt. Es hatte eine Größe von 80 Frankfurter Morgen und kostete an Pacht Mk. 7000,00. Der Ausgang des Festes war ein tieftrauriger. Das Platzen eines Mörsers beim Abbrennen eines Feuerwerks am letzten Festtage verursachte den Tod einiger Festbesucher, und mehrere andere wurden durch die umherfliegenden Sprengstücke teils schwer, teils leicht verwundet. Infolge der Aufwendungen, die für die Hinterbliebenen der getöteten Festbesucher sowie für die Verwundeten in selbstverständlicher Weise gemacht werden mußten, verminderte sich der finanzielle Erfolg des Festes sehr bedeutend, doch konnte immerhin noch ein Überschuß von Mk. 27000,00
unter die Gauvereine verteilt werden.
[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1881″]

Anläßlich der Tagung des Ausschusses der Deutschen Turnerschaft wurde am 18. April zur Erinnerung an das V. Deutsche Turnfest die in der Römerhalle angebrachte Gedenktafel enthüllt. Am 30. Juli starb der Frankfurter Turnvater August Ravenstein, Mitbegründer des Frankfurter Turnvereins, der sich unschätzbare Verdienste um die Förderung des Turnens in unserer Vaterstadt erworben hat.

Am 12. November wurde die neugegründete Turngesellschaft Bornheim in den Gau aufgenommen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1882″]

Im August löste sich die Frankfurter Turngesellschaft auf.

Das Gauwetturnen fand in diesem Jahr zum ersten Male in größerem Maßstab statt, und war am 8. Oktober in der neue errichteten Landwirtschaftlichen Halle. Es waren dies mehrere Jahre hindurch die schönsten Gaufeste, die in diesen Räumen abgehalten wurden, wenn auch anderen Tags fingerdick der Staub auf den Kleidern lag. Gemütlich, echt turnerisch waren die Feste doch.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1883″]

Von besonderer Bedeutung war am 28. September die Enthüllungsfeier des National-Denkmals auf dem Niederwald. Der Gau beteiligte sich unter Führung des I. Gauvertreters Julius Gießen durch je eine Fahnenabordnung von 3 Mann der Gauvereine unter Vorantritt der Bundesfahne der Deutschen Turnerschaft, wozu wiederum jeder Verein 2 Mann als Begleitmannschaft stellte. Während der Feier war dem Gau gleichzeitig als Vertreter der Deutschen Turnerschaft ein bevorzugter platz am Denkmal angewiesen. Hierdurch war den Teilnehmern an dieser vaterländischen Feier in Gegenwart weiland Sr. Majestät Kaiser Wilhelm der I. und vieler hoher Würdenträger eine hohe Ehre erwiesen. Am 26. August fand die Grundsteinlegung zur Halle der Frankfurter Turngemeinde statt.

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Leider wurde in diesem Jahr der Gau von einem schweren Verlust getroffen. Am 21. Juli starb nach kurzer Krankheit der Erste Gauvertreter Julius Gießen. Er, der Gründer des Gaus, hat unentwegt an dem Ziele, die Frankfurter Turnerschaft zu einem selbständigen Gau zusammenzuschließen, festgehalten. Sein Nachfolger im Amt als I. Gauvertreter wurde der Städt. Turninspektor Gottlob Danneberg.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1895″]

Die Grundsteinlegungen zweier Vereinsturnhallen wurden gefeiert, und zwar die des Turnvereins Sachsenhausen und der Bornheimer Turngemeinde.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1896″]

Im Juni wurde die Turnhalle der Bornheimer Turngemeinde und im Juli die des Turnvereins Sachsenhausen eingeweiht.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1897″]

Am 22. März fand die 100-Jahrfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaiser Wilhelm I. statt. Die Frankfurter Turnerschaft nahm mit den Fahnenabordnungen der Gauvereine am Denkmal Aufstellung und legte einen Kranz nieder.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1898″]

Vom 23. bis 27. Juli wurde das IX. Deutsche Turnfest in Hamburg gefeiert. Der Gau stellte zum ersten Mal keine Musterriegen, sondern hat diese turnerische Aufgabe den Gauvereinen überlassen.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1899″]

Der 150. Geburtstag des größten Sohnes unserer Stadt, Johann Wolfgang von Goethe, wurde am 28. August durch die Stadt im großen Stiele gefeiert. Die Frankfurter Turnerschaft beteiligte sich mit Fahnen der Gauvereine am Huldigungszug nach dem Denkmal und legte ihrerseits einen Eichenkranz an demselben nieder.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_sep time_sep_title=“1900 – 1924″][icon_timeline_item time_title=“1900″]

Dieses Jahr stand im Zeichen der 25-Jahrfeier der Frankfurter Turnerschaft. Am 18. und 19. August wurde eine zweitägige Gauturnfahrt rheinabwärts bis Bonn unternommen. Abends fand in der Beethovenhale gemeinsam mit den Bonner Turnern ein Festkommers statt, der glänzend verlaufen ist.

Am 28. Oktober fand das Jubiläums-Gaufest mit Wetturnen im Hippodrom statt. Es war von vornherein bestimmt worden, daß ein etwaiger Überschuß des Festes den Verwundeten und Hinterbliebenen der militärischen Chinaexpedition zugute kommen sollte. Schon aus diesem Grunde hätte der Besuch der Veranstaltung ein besserer sein dürfen, damit dem guten Zweck besser gedient gewesen wäre.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1902″]

Der Gauschuß faßte in seiner Sitzung am 31. Juli den Beschluß, auf dem nächsten Deutschen Turntag den Antrag einzubringen, das XI. Deutsche Turnfest der Turnerschaft Frankfurt a. M. zu übertragen.

In dieses Jahr fällt die 50.Wiederkehr des Todestages von Turnvater Friedr. Ludwig Jahn. Am Todestage, dem 15. Oktober, wurde in der historischen Paulskirche, dem Sitz der Nationalversammlung, eine Gedenkfeier abgehalten und hierbei am Platze, wo Jahn während der Tagung der Versammlung gesessen hatte, eine silberne Erinnerungstafel angebracht.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1903″]

Im April konnte die Musterschule auf ihr 100jähriges Bestehen zurückblicken. Dies war insofern von besonderer Bedeutung für den Gau, als sie als erste aller deutschen Schulen das Turnen in ihren Lehrplan aufgenommen hatte. Im Juni war der große Gesangswettstreit in Frankfurt in Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm der II. Bei dieser Gelegenheit beteiligte sich die Turnerschaft mit ca. 600 Turnern an dem Fackelspalier. Das X. Deutsche Turnfestin Nürnberg wurde in den Tagen vom 18. bis 22. Juli abgehalten.

Noch zu erwähnen ist die 50-Jahrfeier des Feldbergfestes, ein jedes Jahr sauf dem Gipfel des Feldbergs stattfindendes Turnfest volkstümlicher Art. Von dem Frankfurter Turnvater August Ravenstein ins Leben gerufen, wurde es jahrelang von Frankfurter Turnern geleitet und manch schöner Sieg wurde da oben auf dem höchsten Punkt des Taunusgebirges für Frankfurt errungen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1904″]

Der Gau erhielt in diesem Jahr neue Satzungen und änderte seine bisherige Bezeichnung „Gau Frankfurter Turnerschaft“ in „Gau Turnerschaft Frankfurt a. M.“

Am 1. Januar traten dem Gau der Turnverein „Vorwärts“ Bockenheim und der Turnverein Niederrad bei, wobei die Zahl der Gauvereine auf 9 gestiegen ist.

Der vom 02. bis 05. April in Berlin tagende Deutsche Turntag nahm, unserem Antrag gemäß, Frankfurt als Ort des nächsten XI. Deutschen Turnfestes in Aussicht.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1905″]

Mit dem 1. Januar trat der Turnverein Seckbach als zehnter Verein dem Gau bei. Als besondere Neuerung sei erwähnt, die Festsetzung eines Arbeitsplanes für ds ganze Jahr, der jedem Mitglied durch die Gauvereine gedruckt zugesandt wurde.

In diesem Jahr wurde wieder eine zweitägige Gauturnfahrt unternommen, und zwar am 5. und 6. August nach dem östlichen Odenwald. Zu gleicher Zeit tagte in Königberg der Ausschuß der Deutschen Turnerschaft und faßte für unsere Vaterstadt zwei wichtige Beschlüsse. Frankfurt wurde die Vorbereitung und Durchführung des XI. Deutschen Turnfestes für das Jahr 1908 übertragen. Freudigen Herzens wurde dieser Beschluß von Frankfurts Turner begrüßt und gelobt, alles zu tun, um in Ehren zu bestehen. Der weitere Beschluß war die Ernennung unseres Ehrenmitglieds Jean Schmidt zum Ehrenmitglied der Deutschen Turnerschaft.

In den Tagen vom 16. bis 19. September fand in unserer Stadt der VII. Kongreß für Volks- und Jugendspiele statt. Unsere Darbietungen erstreckten sich während des Festkommerses im Zoologischen Garten auf Stabübungen, Turnen am Reck und Barren, Pyramiden, Fechtvorführungen und Gesänge der vereinigten Gesangsriegen sowie Spiele von ca. 400 Turnern und Turnerinnen auf dem Exerzierplatz bei Griesheim und Schauschwimmen und Wasserspringen im städtischen Schwimmbad.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1906″]

Mit dem 1. Januar traten wieder 4 Vereine dem Gau bei und zwar: die Turngemeinde Bockenheim, die Turngesellschaft Niederrad, die Turngemeinde Oberrad und der Männerturnverein Oberrad. 14 Vereine gehören nunmehr dem Gau an.

Vom 08. bis 11. April tagte in Frankfurt der Turnausschuß der Deutschen Turnerschaft, mit den Kreisturnwarten sämtlicher Turnkreise. Aus Anlaß dieser Tagung veranstaltete der Gau am 10. April einen großen Festkommers im Saalbau, um die Aufmerksamkeit der Behörden und der Bürgerschaft auf das bevorstehende Deutsche Turnfest hinzulenken. Die Begrüßung an diesem Abend durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Adickes und die anderen Ansprachen gipfelten in dem bedeutsamen Hinweis auf 1908.

Vom 4. bis 6 August fand eine dreitägige Gauwanderung ins Thüringerland statt.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1907″]

Mit Anfang dieses Jahres sind wiederum zwei Vereine in den Gau aufgenommen worden, und zwar: der Turn- und Fecht-Club Oberrad und die Turngemeinde Sachsenhausen. Nunmehr gehören 16 Vereine dem Gau an. Allgemein stand das Jahr 1907 schon im Zeichen des XI. Deutschen Turnfestes. Am 25. und 26. Juli hielt der Gesamtausschuß der Deutschen Turnerschaft seine Sitzungen in Frankfurt ab.

Im August und zwar vom 10. bis 12. unternahm der Gau seine Turnfahrt, dieses Mal in die Vogesen. Am 18. August fand das größte Gaufest, das bis jetzt gegeben wurde, im Palmengarten statt.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1908″]

Das Jahr des Turnfestes. Es war ein würdiges Fest, auf das die Bürgerschaft der Stadt und die Turnerschaft stolz sein konnten. Möge immerdar eine selbstlose, reine und treue arbeitsfreudige Gesinnung in der Turnerschaft Frankfurt vorhanden sein, dann wird, wenn wieder seitens der Deutschen Turnerschaft Frankfurt a. M. als Festort gewählt werden sollte, ein ebenso schönes, herrliches von echt deutschem Gedanken getragenes Turnfest zustande kommen, wie das vergangene war „Gut Heil“.

Da finanzielle Ergebnis war ein glänzendes, es konnte ein Überschuß von Mk. 156.380,47 gebucht werden, wovon, nachdem verschiedene Wohltätigkeitsanstalten und Körperschaften bedacht waren, Mk. 95.000 an die Gauvereine im Verhältnis ihrer Mitgliederzahl aus den Jahren 1905, 1906 und 1907 zu rein turnerischen Zwecken verteilt werden konnten.

Freudig war zu begrüßen, daß das Deutsche Turnfest allen Gauvereinen einen starken Zugang an Mitgliedern gebracht hat, so daß das Fest auch nach dieser Richtung hin einen vollen Erfolg bedeutet.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1909″]Zum dem 30. Nordamerikanischen Bundesturnfest in Cincinnati war Einladung an die Deutsche Turnerschaft ergangen. Der Gauausschuß beschloß, die beiden Festturnwarte des Deutschen Turnfestes, Kreisturnwart Volze und Gauturnwart Gräser, auf Kosten des Gaues nach Cincinnati zu entsenden. Hiermit wollte der Gau eine Dankesschuld an die beiden Festturnware für ihre mustergültige, technische Durchführung des Festes abtragen. Im August fand wieder eine Gauturnfahrt statt. Das Ziel war dieses Mal der Schwarzwald.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1910″]

Neu aufgenommen in den Gau wurde der Taubstummen-Turnverein und der Frauenturnverein für Gymnastik, womit die Zahl der Gauvereine auf 18 stieg.

Des Jahr 1910 war das Jahr der Jubiläen. Als erster der Frankfurter Turnverein, dann die Turngemeinde Bornheim und weiter folgend die Bockenheimer Turngemeinde, 3 starke Säulen des Gaues. Der Gau übergab dem Frankfurter Turnverein einen dreiteiligen Aktenschrank, der Turngemeinde Bornheim ein Pferd mit Federsprundbrett, Wippe und Matten und der Bockenheimer Turngemeinde einen Sprungtisch mit Fedesprungbrett, Befehlstisch und Turnstäbe als Jubiläumsgeschenke.

Bei der 50-Jahrfeier des Frankfurter Schützenvereins überbrachte der Gau durch seinen ersten Vorsitzenden die Glückwünsche.

Während der Sommermonate fand in Frankfurt am Main die „Internationale Ausstellung für Sport und Spiele“ statt, kurzweg „Isa“ genannt.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1911″]

Eine wichtige Arbeit im Laufe des Jahres war für den Gauausschuß die Festlegung neuer Satzungen. Besonders hervorzuheben ist, daß die vom Turntag für die Ämter der beiden Gauvertreter, der beiden Schriftführer, der beiden Kassenwarte, der beiden Turnwarte und des Archivars gewählten Turner nicht mehr Vertreter ihrer Vereine sind und in ihrer Gesamtheit den geschäftsführenden Gauvorstand bilden. Dieser sowie je ein Vertreter der Gauvereine repräsentierten den Gauvorstand. Die dritte Instanz der Gauleitung ist der Gauturntag bzw. Gauausschuß, der gebildet wird durch die Vertreter der Vereine, deren Anzahl satzungsgemäß nach der Mitgliederzahl festgelegt ist.

Am 27. August unternahm der Gau mit 410 Teilnehmern einen Familienausflug in den Vogelsberg.

Beim 28. Radfahrer-Bundesfest beteiligte sich der Gau mit eigens gestellter Musikkapelle am Festzuge.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1912″]Neu eingerichtet in der Gauleitung wurden die Ausschüsse für Wandern und das Jugendturnen. Letzterer Ausschuß hatte gleich im ersten Jahr seines Bestehens bei dem 1. Frankfurter Jugendturnen, bei tatkräftiger Unterstützung durch die Schulleitungen und der Lehrerschaft, einen vollen Erfolg. Gegen 800 Schüler aller Schulen waren gemeldet.

Neu aufgenommen in den Gau wurde die Spielabteilung des Vereins Licht- und Luftbad.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1913″]

Neu aufgenommen in den Gau wurden der Turnlehrerinnenverein 1911 und die Turnerschaft Rödelheim. Mit deren Eintritt stieg die Zahl der Gauvereine auf 21.

Ein großer Tag war der 29. Juni. Um 2 Uhr nachmittags versammelten sich die Vertreter aller Behörden und die Turnerschaft mit ihren Fahnen und dem Bundesbanner der Deutschen Turnerschaft in der Römerhalle zur Übergabe der Erinnerungstafel des XI. Deutschen Turnfestes 1908 an die Stadt. Im festlichen Zuge ging es dann mit dem Bundesbanner im geschmückten Vierspänner an der Spitze nach der Festhalle. Hier entwickelte sich durch die große Zahl von ca. 15.000 Festteilnehmern ein schönes Erinnerungsfest an die Tage des Deutschen Turnfestes in der gleichen Halle.

Am 11. Juli brachte ein geschmückter Sonderzug das Bundesbanner und eine Gauabordnung der Frankfurter Turnerschaft nach Leipzig, der neuen Feststadt.

Das Leipziger Fest, das XII. Turnfest der Deutschen Turnerschaft, verlief in mustergültiger Weise. Turnerisch beteiligte sich der Gau sehr hervorragend. Im ganzen wurden 14 Musterriegen mit 113 Teilnehmern von den Gauvereinen gestellt. Im Wettfechten sind fast alle Wettkämpfer sieggekrönt zurückgekehrt.

Das Gauwetturnen fand in den Hallen der beiden Niederräder Vereine statt.

Zur Förderung aller Jugendpflegebestrebungen wurde auch in Frankfurt, wie bereits an anderen Orten, unter dem Vorsitze des Herrn Reg.-Präsidenten Dr. von Meister ein Ortsausschuß für Jugendpflege gebildet.

Die Hoffungen, die wir im Vorjahr an das Jugendturnen geknüpft hatten, haben uns nicht getäuscht. Unter der dankbaren treuen Mitarbeit der Frankfurter Lehrerschaft sind bei dem Erinnerungsschauturnen des Gaues in der Festhalle 4000 Knaben und Mädchen aller Frankfurter Schulen zu den allgemeinen Freiübungen angetreten. Es war ein schöner Erfolg. Am Herbstwetturnen im Ostpark beteiligten sich 840 Knaben. über 100 Kampfrichter aus der Lehrer- und Turnerschaft waren hierbei tätig.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1914″]Infolge Ausbruch des Krieges mußte gar vieles was im Gauarbeitsplan für das Jahr vorgesehen war, unterbleiben. Am Ende des Jahres standen bereits ca. 3000 Turnbrüder des Gaues im Felde. In allen Gauvereinen bildeten sich Kriegsfürsorge-Ausschüsse für ihre eingezogenen Vereinsmitglieder.

Neu aufgenommen in den Gau wurde der im Vorjahr gegründete Frankfurter Turnverein „Jahn“ 1913.

Da nach dem Jahn´schen Sinne der ganze Mensch erfaßt werden soll, haben die Turnvereine auch die Pflicht, ihren Mitgliedern in geistiger Hinsicht so viel wie möglich zu bieten. Um dieser wichtigen Aufgabe besser gerecht werden zu können, wurde auf dem Gauturntag die Bildung eines besonderen Ausschusses für geistige und sittliche Förderung der Jugend beschlossen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1915″]Über 4000 Vereinsmitglieder waren bis zum Jahresende zum Heeresdienst eingezogen. Allgemein hat man gefunden, daß jetzt mehr Verständnis für die Zeit vor 100 Jahren vorhanden war und daß man einsah, daß das Turnen im Jahn´schen Geiste eine väterländische Tat ist. In den Vereinen wurden Kriegsabende abgehalten; auch der Gau veranstaltete im Laufe des Jahres 3 Kriegsabende, 6 Jugendabende und 3 Jugendnachmittage.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1916″]Die meisten Turnhallen waren als Lazarette eingerichtet oder sie dienten militärischen Zwecken. Der Turnbetrieb fand meistens in Schulturnhallen statt. Die Gau- und Vereinsleitungen waren, der Not gehorchend, dazu übergegangen, aus den über 16 Jahre alten Turnerzöglingen Turnerzüge im Sinne der staatlich organisierten militärischen Vorbereitung der Jugend ins Leben zu rufen. Alle 14 Tage wurden sonntags Geländeübungen durchgeführt und zwischenzeitlich wurde auf den Turnplätzen fleißig geübt.

Die Zahl der Gefallenden ist in diesem Jahr auf 340 gestiegen. Das Andenken an all die lieben Verstorbenen ist uns heilig. Deutsche Turner vergessen nicht, wer für sie Gutes gewirkt hat.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1917″]Die Hauptarbeit des Gaues in diesem Kriegsjahre galt wiederum der Jugend. Die Geländeübungen fanden auch dieses Jahr wieder eifrige Pflege. Sie wurden noch ausgedehnt auf Seh- und Meldeübungen sowie das Kartenlesen und Entfernungsschätzen.

Am 28. Januar konnte der Gau das 25järige Gauturnwarts-Jubiläum des I. Gauturnwart Bernhard Gräser begehen. Die Feier wurde in der Turnhalle seines Vereins, der Frankfurter Turngemeinde, abgehalten.

Das Gauwetturnen für Turner fand am 1. Juli auf dem Spielplatz des Frankfurter Turnvereins statt. Dieser Veranstaltung schloß sich am 23. September erstmals auch ein Gauwetturnen für Turnerinnen an.

Seit Kriegsbeginn sind nunmehr 437 Turnbrüder gefallen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1918″]Bei Kriegsgedenktag am 1. August hielt Herr Konsistoralrat Prof. Dr. Bornemann in dankenswerter Weise eine eindrucksvolle Rede.

Nachdem am 9. November das 4jährige blutige Ringen Deutschlands gegen eine Übermacht von Feindenunter den ungünstigsten Verhältnissen sein Ende erreicht hatte, wurden am 29. Dezember die in die Heimal zurückgekehrten Turnbrüder in der denkwürdigen Paulkirche seitens des Gaues begrüßt. Leider faßte diese Kirche nicht alle, die bei uns sein wollten, doch es fehlten uns viele, die nie wiederkehren.

Dem Geistesturnen, das bereits in der Deutschen Turnerschaft aufgenommen wurde, war im Gau die größte Aufmerksamkeit gewidmet. Bei fast allen Veranstaltungen, wie beim Altersriegenturnen, bei Siegerverkündigungen und Gaujugendabenden etc., wurde durch Vorträge diesem wesentlichen Teil des Jahn´schen Turnens Rechnung getragen.

In Bezug auf den Gesang kann gesagt werden, daß in fast allen Vereinen die Gesangsabteilungen sofort wieder zusammentraten, nachdem die Mitglieder aus dem Kriege in die Heimat zurückgekehrt waren; aber auch hier hat er Kücken zurückgelassen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1919″]Die statistische Erhebung vom 31. Dezember ergab die Zahl von 14.345 Gauvereinsangehörigen, gegen das Vorjahr ein Mehr von 4.897. Neu wurden in den Gau aufgenommen der Lehrerturnverein und die Turnabteilung des Vereins ehemaliger Hasselaner. Die beiden Oberräder Turnvereine, die Turngemeinde und der Turn- und Fecht-Club, vereinigten sich zu größerer Wirksamkeit als Turnverein Oberrad 1872.

Volkstümliches Turnen

Dieses Turnen wurde im Laufe des Jahres durch die Einführung von Speer- und Diskuswerfen erweitert. Das Fechten, das im Vorjahre ganz eingestellt war, lebte wieder auf.

Wandern

Es sollte zunächst Aufgabe der Gauvereine sein, das Wandern wieder auf seine Höhe der Vorkriegszeit zu bringen. 14 Gauvereine hatte Wanderriegen gebildet und 181 Wanderungen ausgeführt. Diese zerfallen in 40 halbtägige, 135 ganz- und 6 mehrtägige.

Auf dem Gebiet des Geistesturnens wurde eine eifrige Tätigkeit entfaltet.

Das Jahr 1919 brachte wieder volle Tätigkeit in den dreizehn Gesangsabteilungen der Gauvereine.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1920″]Die Zahl der Vereinsangehörigen nahm in fast allen Vereinen zu, am meisten trat dies in Erscheinung bei der Frankfurter Turngemeinde, die sich mit dem Frankfurter Fußballverein unter dem Namen Frankfurter Turn- und Sportgemeinde „Eintracht“ zusammenschlossen hatte.

Die statistische Jahreserhebung ergab 18.331 Gauangehörige.

Die Frankfurter Ortsgruppe des Reichsausschusses für Leibesübungen, die infolge des Krieges ruhte, wurde wieder zum Leben gebracht. Siehe hierzu auch das Jahr 1928.

Im Frauenturnen ist ebenfalls eine rege Tätigkeit entfaltet worden. 19. Gauvereine besitzen Turnerinnen-Abteilungen; neu hinzugekommen ist diejenige, des Turnvereins Seckbach.

Beim Gauwetturnen am 3. und 4. Juli wurde zum ersten Male ein besonderes Wetturnen für ältere Turner eingerichtet. 50 Turner im Alter von über 40 Jahren traten zum Wettkampf in 2 Stufen an. 52 sind Sieger geworden.

Von den Knabe- und Mädchenabteilungen sind 1200 zu den Frei- und Stabübungen angetreten.

Das Gauarchiv

Ist eine nicht zu unterschätzende Einrichtung. Die gleiche Einrichtung wurde später auch vom Kreis getroffen. Eine wichtige Arbeit bildete die Übermittlung aller Gau- und Vereins-Drucksachen an das Archiv und die Bücherei der Deutschen Turnerschaft, an das hiesige historische Museum, an die Stadtbibliothek und an das statistische Amt. In dieser Beziehung hat der Gau Frankfurt wohl bahnbrechend gewirkt. Im Laufe des Jahres konnten dem Jahn- Museum in Freyburg a. a. U. und auch dem Völkerschlacht-Museum in Leipzig wertvolle Andenken überwiesen werden.

[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1921″]Von turnerischen Veranstaltungen ist besonders hervorzuheben:

1. Der Städte Cassel, Frankfurt, Hannover, der dieses Jahr zum ersten Male und zwar in Cassel ausgekämpft wurde. Die Frankfurter Mannschaft errang gemeinsam mit der Casseler Mannschaft die Siegespalme.
2. Der von den Frankfurter Nachrichten gestiftete Wanderpreis des Sports für volkstümliches Turnen (Leichtathletik) wurde zum ersten Mal ausgetragen und vom Frankfurter Turnverein 1860 errungen.

Das Gaufest mit Wetturnen fand in größerem Stile auf dem Festhallengelände statt.

Die statistische Jahreserhebung ergab als Bestand 18.972 Gauangehörige, also ein Zugang von 641 Gauangehörigen im Vergleich zum Vorjahr.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1922″]Es ist zu berichten, daß den im Weltkriege gefallen Turnbrüdern in fast allen Gauvereinen künstlerische Gedenktafeln an den Stätten ihrer Wirksamkeit errichtet wurden.

Mit der turnernischen Arbeit im Gau ist es weiter vorwärts gegangen. Es kann aber nicht genug getan werden, insbesondere für die Jugend. Die Aufgabe der Deutschen Turnerschaft besteht nicht allein darin, die Jugend gesünder, sondern auch besser zu machen und hier ist viel aufzumerzen, was der Weltkrieg mit all seinen Nebenerscheinungen verdorben hat.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1923″]Das Jahr stand im Zeichen des Deutschen Turnfestes. Stuttgart lehnte das Fest, das schon im Jahr 1918 fällig war und infolge des Krieges nicht abgehalten werden konnte, mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verhältnisse ab. Da sprang München ein unf führte das Fest in jeder Hinsicht glänzend durch.

Nur wirkte die rasch und stark zunehmedne Geldentwertung hemmend auf allen Gebieten. Zum Besuch des Festes waren für Frankfurt und seine nächste Umgebung 3 Sonderzüge erforderlich. Derjenige für den größten Teil der Frankfurter Turnerschaft mit ca. 1000 Teilnehmern ging am Freitag von Bahnhof Süd ab.

Dieses XIII. Deutsche Turnfest war das stärkste besuchte Fest seit Anbeginn. 130.000 Turner und Turnerinnen aus allen Gauen Deutschland nahmen am Feste teil. Das Standquartier der Frankfurter Turnerschaft war das Thomasbräu in der Kapuzinerstraße in ziemlicher Nähe des Festplatzes. Auf der Zugspitze und dem Watzmann waren täglich soviele Besucher, daß man glauben konnte, es würden auf deren Gipfel kleine Turnfeste abgehalten.

Der Gau war mit ca 200 Turnern und Turnerinnen an allen Wettkämpfen und den Meisterschaftsspielen beteiligt.

Das Gauturnfest mit Wetturnen wurde am 02. September in kleinem Rahmen abgehalten.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1924″]Als besonderes Ereignis stand im Vordergrund der Kreisjugendtag, der am 25. Mai in der historischen Paulskirche abgehalten wurde. Jeder Anwesende war tief erbaut von dieser Weihestaunde, und das Erlebnis wird allen eine bleibende Erinnerung sein.

Am 2. und 3. August folgte als weiteres Erlebnis das zweite Jugendtreffen der Deutschen Turnerschaft in Marburg. 20.000 Jugendliche, gegen 5.000 in Weimar, haben dem Rufe nach Marburg Folge geleistet. Mit diesem großartigen Erfolg ist der Beweis erbracht, daß die Deutsche Turnerschaft mit dem Erfassen der Jugend auf dem richtigen Wege ist.

Unser Verhältnis zu den anderen Verbänden und Behörden gestaltete sich nicht unfreundlich, insbesondere in der Ortsgruppe des Reichsausschusses fanden wir Verständinis für unsere Eigenart.

Als eine erfreuliche Erscheinung ist auch zu begrüßen, daß eine Anzahl Gauvereine wieder Vereinmitteilungen herausgaben. Diese Vereinszeitungen sind eine wichtige Verbindung zwischen den Führern und der Menge der Mitglieder. Aus dem gleichen Grunde war im Laufe des Jahres die Gründung einer Gauzeitung wiederholt Gegenstand von Besprechungen im Gauvorstand. Hoffentlich kann der Wunsch bald in die Tat umgesetzt werden.

Die Altersriege der Frankfurter Turngemeinde „Eintracht“ konnte in diesem Jahr auf ihr 40jähriges Bestehen zurückblicken.

Das Frauenturnen hat imLaufe der Jahr bedeutende Fortschriftte gemacht. die Losung heißt vorwärts auf der neue beschrifteten Bahn zum Heil und Wohle des Frauenturnens.

Die Entwicklung des volkstümlichen Turnens hatte im ersten Jahr nach der reinlichen Scheidung zwischen Turnen und Sport mächtig eingesetzt. Die größte Werbeveranstaltung war der Staffellauf „Rund um Frankfurt“. Es beteiligten sich daran: 40 Vereinsstaffeln des Gauen und 9 Schülermannschaften der Frankfurter Schulen mit zusammen 800 Läufern.

Jugend und Geistesturnen das ist ein eigenes, schweres Kapitel. Es will verstanden sein, die Jugend zu gewinnen und zu führen. Was heute von der Jugend das ist das, gefällt uns nicht immer. Sie hat sich vielfach losgelöst vom deutschen Idealismus. Sie sehen in den älteren Turnern nicht den Träger einer guten, alten Überlieferung, sondern blicken geringschätzig lächelnd auf Ordnungssinn, Zuverlässigkeit und Treue.

Es ist unsere Aufgabe, daß wir alle tatkräftig mitarbeiten an dem großen Werk der Deutschen Turnerschaft und die Turnerjugend den Anschluß finden lassen im Sinne und Geist der Deutschen Turnerschaft.

Hiermit am Schluß unserer Berichterstattung angelangt, sagen wir allen denjenigen lieben Turnbrüdern, die ihre Kraft, ihr Wissen und Können und ihre in uneigennütziger Weise dem Gau zur Verfügung gestellt haben, unseren herzlichsten Dank.

Mögen sich auch im nächsten Halbjahrhundert immer Männer finden, die sich in gleichem Maße in den Dienst unseres Gaues und unserer deutschen Turnsache zu stellen bereit sind. Groß ist die Arbeit und schwer ist die Zeit, schwerer vielleicht als vor mehr denn 100 Jahren, wo unsere deutsche Turnerei durch Jahn ins Leben gerufen wurde. Der Jahn´sche Geist aber möge immerdar der Führer des Gaues ein.

„G u t   H e i l !“ Der geschäftsführende Gauvorstand
i. A. Heinrich Wölber
I. Gauschriftführer

Auszugweise wörtlich übernommen aus der Denkschrift zur Fünfzig-Jahrfeier des Gaues Turnerschaft Frankfurt a. M. von Hubert Handrow (stellv. Vorsitzender Turngau Frankfurt am Main im Jahre 2000)[/icon_timeline_item][icon_timeline_sep time_sep_title=“1925 – 1949″][icon_timeline_item time_title=“1925″]Die Gau-Turnerschaft, der inzwischen 27 Vereine mit zusammen 13.663 Mitglieder angehörten, feierte am Sonntag, den 14. Juni, sein 50jähriges Bestellen. Eine akademische Feier vormittags im Gesellschaftshaus des Palmengartens und ein Jubiläumsschauturnen auf den Sandhöfer Wiesen mit anschließendem großen Volksfest sind die beiden Programmpunkte zur Würdigung von Gründung und Fortbestand des Gaus.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1928″]Aus dem Jahresbericht 1928 ist zu entnehmen, daß sich zu „besonderen Ehrentagen“ das goldene Jubiläum der Turngesellschaft Niederrad und die 25-Jahr-Feier der Riege „Stramm“ des Frankfurter Turnvereins gestalteten. Den Ehrenbrief der Deutschen Turnerschaft erhielt Fritz Berntheusel, Turngesellschaft Sachsenhausen. Es steht u. a. zu lesen:

„Wir hatten auch das zweifelhafte Vergnügen, alle die Vorwürfe und Anschuldigungen erneut zu hören, die die Gegener seit Jahren Fr. L. Jahn zuschleudern von seinen schmutzigen Stiefeln, seiner Ängstlichkeit im Gefecht, seinem geringen Verständnis von der Kunst bis zu seiner Halbbildung. Die Geschichte geht über solches Gerede hinweg, das einer aufbrachte, der mit tantenhafter Freude am Klatsch jedes Schmutzwässerlein aufsaugte wie ein Schwamm. Die Aufnahme Jahns in die Walhalla ist ein Verneigen des deutschen Volkes vor seinen Großtaten.“
Weiter heißt es: „Die Feier der Turnerschaft Frankfurts am Geburtstage Jahns in der Paulskirche hatte eine besondere Weihe; sie stand auf beachtlicher Höhe. Die Stadt war vertreten durch den Oberbürgermeister und verschiedenen Stadträte.

Es hat keinen Sinn, bei so glänzenden Voraussetzungen wie sie im Turngau Frankfurt für das Männerturnen bestehen, über einen Rückgang des Gerräteturnens zu verhandeln. Die Gründe für diese Gesamterscheinung führen in das Gebiet der Gesamterziehung. Unsere Jugend ist frühreif, schnell will sie Erfolge haben, möglichst mühelos und sicher.“ (Anmerkung des Verfassers: Diese Zeiterscheinung ist auch 70 Jahre später zu beobachten.)

„Unser Frauenturnen ist schon rein zahlenmäßig eines der wichtigesten Gebiete unseres Arbeitsfeldes. Der Zustrom der Grauen zum Gau Frankfurt ist erfreulich hoch“ (Anmerkung: Im Jahr 2000 nicht anders!)

Der 1. Gauvertreter, Heinrich Schiller, mußte in seinem Bericht aber auch feststellen, „daß in allen Abteilungen der Gaue das Kinderturnen den meisten Schwierigkeiten entgegenzusehen scheint. Zudem sollten die Vereine viel mehr Sorge und Pflege all dem zuwenden, was unter der Glagge Jugendbewegung segelt. Wer sich der Jugend nicht annimmt und sie nicht fördert, der verwirkt das Recht, sich einen weitschauenden Führer zu nennen“, schreibt Heinrich Schiller.

Auch wird den Stadtamt für Leibesübungen gedankt für die Ideellen udn materiellen Unterstüzungen im Jahr 1928.

Am dem 9. Jahresbericht der Ortsgruppe Frankfurt am Main im Deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen e. V. mit Sitz in Berlin (siehe hierzu das Jahr 1920) ist zu entnehmen, daß sie mitgeholfen hat, das Frankfurter Stadion zu schaffen, die Volkshochschule für Leibesübungen zu gründen und das Stadtamt für Leibesübungen zu errichten, dessen Dezernent, Stadtrat Dr. Schmude, auf Bedürfnisse der Ortsgruppe besonders eingegangen ist.

Im Arbeitsausschuß vertritt Ludwig Deckert das Turnen.

Es fällt auf, daß im Jahrbuch der Turnkunst, herausgegeben von der Deutschen Turnerschaft, erstmals anstelle der bisher gebräuchlichen Monatsbezeichen, z. B. März, April, Mai, allein die altdeutschen Bezeichnungen Lenzmond, Ostermond, Wonnemond aufgeführt werden. Vom Jahr drauf stehen – möglicherweise auf Einspruch der Leserschaft – die jahrhunderte alten Monatsnahmen in Klammern hinter den altdeutschen.

Die Stadt Frankfurt a. M. steht im Verzeichnis der Großstädte mit einer Wohnbevölkerung von 467.520 und 16.217 Vereinsangehörigen, davon 9.578 Männer, 1788 Knaben, 3.282 Frauen und 1569 Mädchen hinter Berlin, Leipzig und Dresden an 4. Stelle.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1933 bis 1938″]1890 bis 1893 hatten sich in Frankfurt Arbeiter-Turnvereine gebildet, die sich „Freie Turnerschaften“ nannten und im Arbeiter-Turn- und Sportbund zusammengeschlossen waren. Die „Freie Turnerschaft Nord“ gehört heute noch dem Turngau Frankfurt an. Nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler 1933 wurde die Organisation des AtuS aufgegelöst und der Turngau als „Fachamt Turnen“ Weitergeführt. Der Führer der Deutschen Turnerschaft von Tschammer und Osten wird gleichzeitig Reichssportführer.

Ganz allmählich, aber gezielt wird die Turnerschaft auf die Nazi-Ideologie eingestimmt. Dabei haben es die neuen Machthaber geschickt verstanden, sich die traditionellen Jahn´schen Werte nutzbar zu machen. So hieß es z. B. in einer damaligen deutschen Turnerzeigung:

„So soll die Deutsche Turnerschaft unter seiner Führung in Zukunft dem Staate ihr Bestes geben, Volkserziehungsarbeit leisten und Aufgaben erfüllen, die im Grunde genommen der Jahn´schen Forderung in vollem Umfange entsprechen“.

Die Erwerbslosenzahlen betrugen am 01. Januar 1933 5.721.984 und am 30. September 3.849.510.

1934 gibt der Reichssportführer die Gliederung und Organisation des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen asl Vereinigung aller deutschen Leibesübungen betreibenden Vereinen bekannt. Aufgabe und Ziel dieser Organisation war „die leibliche und seelische Erziehung der in den Vereinen zusammengeschlossenen Deutschen zur nationalsozialistischen Haltung durch die Pflege der Leibungsübungen“.

Wie sich die Übernahme dieses nationalsozialistischen Gedankenguts in der Deutschen Turnerschaft seinerzeit ausgewirkt hat, auf welche Weise die Partei auf die Arbeit im Verein Einfluß genommen hat und wie die von oben nach unten gerichtete straffe Parteiorganisation auch bei den Turnen Einzug hielt, können wir beispielhaft aus einem Bericht des TV Eschersheim aus dem Jahre 1935 entnehmen:

„Planvoll wurde die Dietarbeit in der ganzen Deutschen Turnerschaft mit Beginn des Jahres 1934 aufgenommen. In den Vereinen war die Anlaufzeit bis zur Einführung der Dietarbeit in das Vereinsleben verschieden. Überall dort, wo Vereinsführer standen, die Sinn und Zweck des Dietwesens erkannten, war auch bald der Vereinsdietwart mit seinen Helfern am Werk und brauchte das völkische Leben der Vereine zu neuem Erblühen. Die Vereinsdietwarte hat der Vereinsführer mit Zustimmung des Ortsgruppenleiters der Partei eingesetzt.“

Der übergeordente Ortsdietwart war für das Dietwesen der Turn- und Sportvereine seiner Ortsgruppe verantwortlich. Dessen Vorgesetzter war der Unterkreisdietwart, der wiederum dem Kreisdietwart unterstand.

In dem Bereicht heißt es weiter: „Im Verein soll der Dietwart sein, der der Vorbild und Beispiel gibt in der Erfüllung seiner turnerischen Pflichten, in seiner Liebe und Begeisterung für die Turnbewegung, in seinem Einatzwillen für Volk und Führer, in seiner steten Bereitschaft zum selbstlosen Dienen und Opfern für die Gemeinschaft.“

1934 zählt der Gau 19,059 Vereinsangehörige bei einer Einwohnerzahl von 555.071, was einem Prozentsatz von 3,43 und einem 9. Platz in der Tabelle der Großstädte entspricht.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1939 bis 1945″]Am 01. September 1939 begann der 2. Weltkrieg, der am 08. Mai 1945 mit der Kapitulation des „Großdeutschen Reiches“ endete, einem Blutzoll von 55 Millionen Toten forderte, der unermeßliches Leid über viele Menschen in Europa brachte, der verbrannte Erde mit zerstörten Dörfern und Städten hinterließ, der auch unsere Stadt Frankfurt am Main in Schutt und Asche legte. Zeitzeugen berichten, daß der Turnbetrieb, so gut es in den Kriegsmonaten ging, aufrecht erhalten wurde. Der 2. Weltkrieg endete am 08. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation des Dritten Reiches. Ein rauschender Schutthaufen war übrig geblieben. Am Ende seiner seelischen und körperlichen Kraft stand das Turnervolk, wie Schiller es im Lied von der Glocke ausdrückte, „am Grabe seine Habe.“[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1946 bis 1947″]Nach Kriegsende und der Aufhebung des allgemeinen Verbots der Turn- und Sportvereine durch die alliierte Militärregierung begann der Neuaufbau der Vereine und Turngaue auch in Frankfurt a. M. Grundlage hierfür war die Herausgabe der „Directive 23“, im Dezember 1945. Darin erlaubten die Besatzungsmächte die Bildung von Organisationen auf Kreisebene und gaben so den Vereinen die Möglichkeit, sich auf Kreisebene zu treffen.

In einer ersten Besprechung 1946 – genaues Datum nicht bekannt – zur Gründung der Turnsparte Groß-Frankfurt a. M. wurde ein vorbereiteter Ausschuß gewählt, dem die Turnbrüder Kobald, Zellekens und Diehm angehören. Am 27. Mai 1946 haben die Vereinsvertreter ienen sog. „Technischen Kopf für den Kreis Frankfurt a. M.“ gebildet, in dem neben Nikolai, Lotholz und Blischke auch Kobald, Zellekens und Diehm mitarbeiteten.

Am 18. Juni 1947 trafen sich 19 Vertreter zur Vereinsvorständesitzung, um den Vorstand der Kreisfachgruppe „Turnen“ zu wählen. Der setzte sich wie folgt zusammen:

Kreisvorsitzender Hans Kobald
stellv. Kreisvorsitzende Albert Zellkens
Schriftführer Otto Bleher
Kassenwart Hans Frey
Jugendwart Eugen Dippel
Männerturnwart Heini Ott
Frauenturnwart  Paul Lagraff
Kinderturnwart Fritz Schreck
Jugendturnwart Julius Seitz
Altersturnwart Karl Lottholz
Volksturnwart Martin Blischke
Spielwart für Sommerspiele Albert Bank

Die Wahr eines Pressewarts wurde wegen mangelnder Vorschläge zunächst zurückgestellt.

Der Kreisturntag 1947 hat am 29. November im Gewerkschaftshaus stattgefunden.In der Niederschrift bemängelt Tfr. Kobald das geringe Interesse der Vereine an der Kreisarbeit. Dies beweise die Vertretung von nur 22 Vereinen von 46 angeschlossenen Vereinen mit 36 Vertretern. Er appellierte an das Pflichtgefühl und forderte dazu auf, zu allen Zusammenkünften und Sitzungen Vertreter zu entsenden. Seine Worte waren auf fruchtbaren Boden gefallen. Stieg doch die Zahl der Vereinsvertreter zum Herbstturntag 1952 auf 142 bis 33 Vereinen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1948″]Vom 19. bis 22. August ist die Stadt Turnfeststadt. Carl Diehm in seinem Prolog u. a.: „In Frankfurt werden sich die Turnerfahnen senken, um sich in treuer und dankbarer Erinnerung vor denen zu verneigen, die nicht mehr unter uns sind. Sie werden sich wieder heben und zukunftsfroh im Winde flattern, um die Jugend zu grüßen, die heranwächst und die kommen wird.[/icon_timeline_item][icon_timeline_sep time_sep_title=“1950 – 1974″][icon_timeline_item time_title=“1950 bis 1952“]Im Jahr 1950 ist der Turnkreis Frankfurt a. M. 75 Jahre alt geworden. Es ist bestimmt nicht einfach gewesen, die wieder erstandenen Gauvereine, die teils aus dem alten Gau „Turnerschaft Frankfurt a. M..“, teils aus dem früheren Gau „Main-Taunus“ und teils aus den ehemaligen Arbeiter-Turnvereinen hervorgegangen waren, wieder zu einer, wenn auch neuen Einheit zusammenzuführen. Ob dem 75jährigen Bestehen, und wenn ja, in welcher Form diesem denkwürdigen Ereignis gedacht worden ist, konnte leider nicht in Erfahrung gebracht werden.

Am 21. Mai 1950 eröffnete der Frankfurter Oberbürgermeister, Dr. Walter Kolb, auf dem Lohrberg bei Seckbach feierlich das sog. Lohrbergfest, das erste Frankfurter Bergfest.

Im selben Jahr fand anläßlich des Deutschen Turntages am 27. und 28. Mai in der Paulskirche der festliche Gründungsakt des Deutschen Turnerbundes (DTB) im Beisein des Bundespräsidenten Prof. Dr. Heuß statt. Zum Sitz des DTB wurde Frankfurt a. M. bestimmt. Den Turntag eröffnete Turnbruder Dr. Walter Kolb, Oberbürgermeister der Stadt.

Zwei Jahre später hat der Hessische Turnverband zu seinem 7. Landesturntag am 17. Mai in den Stadtverordneten-Sitzungsaal zu Frankfurt am Main eingeladen. Jule Seitz wird Landesjugendwart. Hauptpunkt war auch die Neufassung der Satzung von 1947- Hatte der Satzungsausschuß in seinem Antrag vom 17. Februar 1952 noch vorgeschlagen, daß der Landesturnverband der Zusammenschluß der Turnvereine und Turnabteilungen der Turnkreise sein sollte, so war man sich schließlich ohne kontroverse Diskussion einvernehmlich einig, die noch bestehenden Turnkreise zu Turngauen zusammenzulegen, was in § 4 Abs. 1 der Satzungsneufassung seinen Niederschlag fand.

Darauf hin beschloß am 28. Mai der Vorstand des Turnkreises Frankfurt a. M. einstimmig die Umbenennung in „Turngau Frankfurt am Main“.

Damit war die einseitige Begrenzung des Turnens als Sparte oder Fachamt des Sportkreises beseitigt.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1953 bis 1955″]Am Gauturntag 1953 sprach der 2. Gauvorsitzende H. Haas über die Bundesjugendspiele, deren Sinn und Zweck es sei, Schule und Gau sich näher zu bringen und Werbung für das Geräteturnen innerhalb der gesamten Jugend zu betreiben. 9.000 Kinder waren angetreten. Kassenwart
E. Schäfer beklagte in seinem Bericht, daß es immer noch eine ganze Anzahl Vereine gibt, die sich nicht an die Weisungen des Gaues halten, die Meldegelder rechtzeitig einzuzahlen.

Am Gauturntag ein Jahr später beschlossen die Delegierten die neue Turngau-Satzung mit dem Antrag, den Turngau unter der Bezeichnung „Turngau Frankfurt a. M.“ in das Vereinsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main eintragen zu lassen, was auch geschah.

Im selben Jahr trafen sich die Delegierten zu einem außerordentlichen Turntag, um die Satzung hinsichtlich der Gemeinnützigkeitsbestimmungen der Abgabenordnung entsprechend zu ergänzen. Die Beschlußfassung erfolgte einstimmung. 

Anschließen ist zur Sprache gekommen, daß Entschädigungen für beschädigte Turnhallen durch das Ausgleichsamt in Bad Homburg möglich sind.

Der Turngau Frankfurt am Main ist von 52 Turngauen der stärkste geworden mit 16.373 Mitgliedern.

Ab 1955 wurde der Turnerpaß eingeführt. Dem Vorschlag, daß Abgeordnete bei Gauturntagen in Zukunft nur mit Turnerpaß stimmberechtigte sind, wurde zugestimmt.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1956″]Die Delegierten des Gauturntags beschlossen in einem Dringlichkeitsantrag, eingebracht von Turnbruder Albert Zellekens, der Turngau Frankfurt am Main möge auf dem Deutschen Turntag in Regensburg den Antrag einbringen, daß als Ort der Turnschule Frankfurt am Main gewählt wird, da hier die Finanzierung gesichert ist. Anschließend wurden in offener Kritik die Vereinsleitungen (Vorsitzende und Oberturnwarte) an ihre Pflichten erinnert, da nur durch den Gemeinschaftsgedanken allen Vereinen ein Erfolg auf Gauebene zu gewährleisten sei. Eine Aktivierung auch der passiven Mitglieder muß einsetzen, um den Zusammenhalt zu fördern. Die Stadtstaffel 100 mal 100 Meter – unter Beteiligung der Gauvereine ist in Vorbereitung.

Am 23. September hat die Bürgerschaft in einer erhebenden Trauerfeier in der Paulskirche von ihrem Oberbürgermeister Dr. h. C. Walter Kolb Abschied genommen. Vertreter des Turngaus und der Vereine haben dem Verstorbenen auf seinem letzten Weg das Geleit gegeben. In einer feierlichen Stunde gedachte am 10. November im Rathaus/Römer der Deutsche Turner-Bund seinem verewigten Bundesvorsitzenden.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1957 bis 1974″]Der Gauturntag 1957, an dem 139 Vertreter aus 39 Vereinen anwesend sind und der durch die Chorgemeinschaft Schwanheim, das sind Liederkranz und Sängerlust Schwanheim, festlich eingestimmt wurde, beschloß erneut eine Satzungsänderung, in der es. a. heißt: „Die Leichtathletik“ statt „Das volkstümliche Turnen“. Weiter wurde beschlossen, eine Werbeveranstaltung des Turngaus im Herbst 1957 im Zoo-Gesellschaftshaus mit Unterstützung der Shell AG abzuhalten.

Nach einem außerordentlichen Turntag in Lüdenscheid erfolgte die Grundsteinlegung für die Bundesturnschule nahe dem Waldstadion.

Am 01.01.1958 gehörten bereits 51 Turnvereine mit 19.299 Mitgliedern, davon 9.542 männliche und 9.757 weibliche, dem Turngau an. Durch einen Umdruck sind alle säumigen Vereine an die Zahlung des Turnschulgroschens aus 1957 (bekanntlich 3 Jahre von 1957 bis 1959 je einen Groschen pro Mitglied einschließlich Kinder) erinnert worden, wobei erwartet wird, daß die Bezahlung des Turngroschens künftig ohne besonderen Nachdruck erfolgt, zumal der Gau am Platz der Turnschule hierzu verpflichtet ist und auch den größten Nutzen haben wird. Der 1. Vorsitzende Heinrich Haas stellt fest, „daß wir im Vorstand keine Funktionäre, sondern Sachverwalter und Förderer der Turnbewegung sind.“

Zur Einweihung der Deutschen Turnschule am 14. Juni 1959 kamen von allen Landesgrenzen Staffeln. Bei vier Staffeln wurden die Endläufer durch den Turngau Frankfurt gestellt.

Am Gauturntag 1960 teilte der Vorsitzende den 138 stimmberechtigten Abgeordneten aus 36 Vereinen und den 20 Mitgliedern des Gauvorstands und Gauturnausschusses u. a. „mit großer Freude“ mit, daß sämtliche Gauvereine den Turnschulgroschens bezahlt haben.

Zur Benutzung vereinseigener Turnhallen durch städtische Schulen wagte ein Vertreter des Stadtschulamts zwei Jahre später die Prognose, daß durch den laufenden Neubau von Schulturnhallen die Stadt bei verschiedenen Vereinen als Meter ihrer Turnhallen ausfallen wird. Die Gegenwart beweist, daß zumindest im Norden der Stadt sich diese Prognose nicht bewahrheitet hat. Das Gauturnfest, daß 1960 wegen des Landesturnfestes ausgefallen war und 1961 nicht durchgeführt werden konnte, weil sich kein Verein für die Ausrichtung finden lies, wurde in Schwanheim diesmal ohne Festzug durchgeführt.

Im Jahr darauf beschloß der Turntag die Bildung von vier Arbeitskreisen, die die vordringlichsten Probleme des Turn- und Sportwesens zu behandeln und die Ergebnisse dann den Vereinen mitzuteilen hatten. Die Arbeitskreise sollten sich mit folgenden Problemen befassen:

1. Theorie und Praxis des zweiten Weges
2. Der moderne Turnverein.
3. Leistungsturnen oder Jedermannturnen?
4. Wirtschafts- und Finanzfragen im Turnverein.

1964 haben die Turngaue Frankfurt am Main und Feldberg erstmals ein Gauturnfest gemeinsam durchgeführt. In seinem Rechenschaftsbericht am Gauturntag 1965 war der Gauvorsitzende der Meinung, daß dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt war. Er ließ auch Zweifel erkennen, ob die Großstadtjugend überhaupt noch für Wettkämpfe oder Turnfest in größerer Zahl zu begeistern ist. Auch wurde mit Sorge festgestellt, daß die Zahl der Jugendlichen in den Vereinen zurückgeht, und gefragt, was zu tun sein, um diese Entwicklung rechtzeitig zu stoppen.

Der Arbeitskreis „Der moderne Turnverein“ war zwar zahlenmäßig ein Mißerfolg (an nur vier Sitzungen haben 14 Vereinsvertreter teilgenommen), hat aber wertvolle Anregungen gebracht. Im Jedermannturnen und im 2. Weg werden weiterhin Möglichkeiten neuer Arbeitsweisen in den Turnvereinen und ein Weg für die Zukunft der Vereine gesehen.

Schon 1966 hat der damalige Gauoberturnwart Alfred Bertram festgestellt, daß dieses Übungsgebiet es schwer hat, sich zu behaupten. Die Turner zwischen 25 und 40 Jahren fehlen heute auf dem Turnboden. Dagegen steigen die Teilnehmerzahlen im Altersturnen wieder von Jahr zu Jahr.

Die Bestandserhebung hat ergeben, daß den 58 Vereinen, die unter „Turnen“ gemeldet haben, 10.000 männliche und 11.916 weibliche Mitglieder angehören, davon 9.366 Kinder und 1.720 Jugendliche.

Die Jugendarbeit war enttäuschend, wie der Gauvorsitzende H. Haas in seinem Geschäftsbericht festgestellt hat. Er führt aus: „Wir kommen nicht weiter, wenn sich für die Vereine und für den Turngau nicht jugend Menschen finden lassen, die geeignet und arbeitsfreudig daran gehen, unsere Kinder und Jugendliche im Sinne der Turnerjugend zu betreuen. Mein Appell richtet sich an die jungen Menschen in den Vereinen sowie an die jungen Lehrer aller Schulgattungen: Stellt Euch für die Jugendarbeit zur Verfügung!“

Dem Gauturntag 1967 war als Höhepunkt eine Lehrvorführung der Deutschen Turnschule als Demonstration moderner Leibesübungen vorangestellt worden, zu der alle Abgeordneten mit ihren Vereinsmitarbeitern dringend gebeten worden sind; „zur Stelle zu sein“. Der Besuch war erfreulich.

Der Versuch, die Gaumeister des Jahres 1967 im Rahmen eines Geselligen Zusammenseins mit Siegermedaillen auszuzeichnen, war ein Mißerfolg. Sieben Gaumeister hatten sich entschuldigt, drei waren ohne Entschuldigung fern geblieben. Hätte Turnbruder Trimbur den schönen, kleinen Saal der Eintrachtturnhalle nicht kosten los zur Verfügung gestellt, wäre dem Turngau eine nicht mit dem Ergebnis im Einklang stehende finanzielle Belastung entstanden.

Das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit einer Gesinnungsgemeinschaft ist weitestgehend geschwunden. Äußerst peinlich war auch, daß die Jugend auf den Gaumeisterschaften im Geräteturnen nur mit 21 Turnern und 23 Turnerinnen vertreten war.

Heute wären wir froh, überhaupt soviele Jugendliche an die Geräte zu bringen.

Die Mitgliederzahlen des TUrngaus stiegen jährlich kontinuierlich. Am 01. Januar 1968 waren es 9.964 männliche und 12.320 weibliche Mitglieder.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war – verfaßt von Herbert Neumann – zu lesen: „Der Gauvorstand der Frankfurter Turner ist experimentierfreudig. Am Samstag (09. November 1968) soll die Gauausschlußtagung in der Turnhalle der TSG Fechenheim zum ersten Male in neun Fachgruppen aufgelöst werden. Die Gruppenleiter geben am Ende der Tagung vor der gesamten Versammlung dann einen kurzen, zusammenfassenden Bericht.“ Es waren verantwortlich H. Schwan für Vorstands- und Verwaltungsfragen, Heinrich Braun und Bella Voigt für Leistungsförderung und -schulung männlich bzw. weiblich, P. Szobries für Jedermann-Turnen männlich und Gertrud Thorke für Jedermann-Gymnastik weiblich, Heinrich Haas jr. für Leichtathletik, Helmut Lang für Turnspiele, Rüdiger Storost für Presse und Werbung sowie Lilo und Horst Pleyer für Jugendarbeit.

Die Berichte der einzelnen Arbeitsgruppen sind allen Gauvereinen zur Auswertung zugesandt worden.

In seinem (letzten) Rechenschaftsbericht für das Jahr 1969 stellte der Gauvorsitzende Heinrich Haas fest, daß es nur wenige Vereine sind, die systematisch das Gerätturnen als Kunstturnen oder auch nur als Wettkampfturnen pflegen und die trainingsmäßig Leichtathletik betreiben, um Erfolge bei leichtathletischen Mehr- und Einzelkämpfen zu erzielen; dagegen blüht in allen Gauvereinen die Gymnastik für Frauen und Mädchen.

Auf dem Gauturntag 1970 kandidierte Heinrich Haas nicht mehr. Für ihn wählten die Delegierten Dr. Rüdiger Storost zum Gauvorsitzenden. In der Präambel zu seinem Jahresbericht stellte dieser fest:

„Der Turngau Frankfurt am Main besteht auf dem Papier aus 59 Vereinen, auf der Herbsttagung aus 35 Vereinen, auf dem Gaukinderturnfest aus 35 Vereinen, bei den Gaumeisterschaften aus 17 Vereinen, bei Lehrgängen aus 4 Vereinen, als Dachorganisation in den Gedanken der Vereinsmitglieder überhaupt nicht. Dennoch besteht der Turngau Frankfurt/M. – und besteht er darauf zu bestehen?“

Heute können wir feststellen, daß sich in den vergangen 30 Jahren stets Menschen bereit gefunden haben, ehrenamtlich für den Turngau als Vorstand- und Ausschußmitglieder zu arbeiten oder sich als Helfer zur Verfügung zu stellen. Nach den Vorstellungen von Storost sollte der Turngauvorstand seine Bemühungen zur weiteren Förderung des bezirksweisen Zusammengehens von Vereinen verstärken. Sein Ziel war eine gemeinsame Geschäftsführung aller in einem Bezirk zusammengefaßten Vereine sowie ein aufeinander abgestimmtes und damit vollständiges Übungsangebot innerhalb dieser Gruppe.

Wie wir heute wissen, ist dieses Konzept in seiner ursprünglichen Form nicht verwirklicht worden. Allerdings hat sich in dieser Zeit etwas anderes, durchaus Bahnbrechendes ereignet: Im Jahre 1969 trafen sich erstmals sieben Vereine aus dem Frankfurter Westen zwecks intensiverer Zusammenarbeit. Nach knapp zwei Jahren dauernden Besprechungen und Verhandlungen haben sich im Jahre 1971 die Vereine Bockenheimer Turngemeinde, Praunheimer Turngemeinde und Rödelheimer Turngemeinde zu dem Großverein „Frankfurter Turn- und Sportgemeinschaft j. P. (FTG)“ zusammengeschlossen.

Das Angebot des Gauvorstandes, mit den verantwortlichen Vereinsführungen bestehende Schwierigkeiten zu überwinden bzw. notwendige „Hilfestellung“ zu geben, war ein Schlag ins Wasser, wie es der Gauvorsitzende am Gauturntag 1971 formuliert hat. Die Vereine suchen diese Hilfe nicht. Die Provozierende Frage war: „Brauchen die Vereine überhaupt den Gau noch?“

Dem gegenüber wurde der Aufbau der Leistungsschulung weiter betrieben und am 04. Mai 1971 mit der Eröffnung des ersten gaueigenen Leistungszentrums in der Ziehenschule erfolgreich abgeschlossen.

Der Turngauvorstand suchte weiter nach Möglichkeiten, die zweifellos vorhandenen Probleme und Schwierigkeiten innerhalb der Vereine zu bewältigen. Man einigte sich schließlich auf den Vorschlag einen „Vereinsvorsitzenden-Stammtisch“ durchzuführen. Nur 10 Vereine hatten ihre Teilnahme zugesagt.

Mit Schreiben vom 08. Januar 1973 hat Dr. Storost die Vorsitzenden der Nord- und Südvereine zu getrennten Zusammenkünften eingeladen. Damit war der Gedanke eines „Turnerstammtisches“ geboren. Die Gruppen Ost und West kamen später hinzu.

Der Gauturntag 1973 beschloß, den Bau der Landesturnschule in Bad Vilbel mit einer 1973 und 1974 zu zahlenden Umlage (Kinder und Jugendliche je 25 Pfennige und Erwachsene je 50 Pfennige) zu unterstützen und den Gauturntag auf den Herbst sowie die Gauhauptausschußtagung auf das Frühjahr verlegen.

Im Frühjahr des selben Jahres fanden zwischen den Leitern der in Frankfurt/M. gebildeten Leistungszentren ein Gespräch statt, in dessen Verlauf der Gedanke aufkam, die bestehenden Leistungsgruppen organisatorisch zusammenzufassen und möglicherweise ein „Hochleistungszentrum Frankfurt“ zu gründen.

Im Gauvorstand wurde nach Möglichkeiten der Talentsuche und Neuaufnahme ganz junger Mädchen und Jugend gesucht.

Ein Jahr später erklärte R. Hausmann, daß er nicht mehr als Oberturnwart kandidieren will, weil er nur wenige Helfe hat. Der Turnausschuß in seiner jetzigen Zusammensetzung sein kein Turnausschuß mehr, sondern mehr oder weniger ein Ein-Mann-Betrieb. Als Nachfolger hat sich Paul Zellekens bereit erklärt. Seine Wahl erfolgte am Gauturntag 1974.

Präampel zum Gauturntag:

Die Turnvereine sind seit über 100 Jahren Träger der Breitenarbeit und sie werden es auch bleiben. Sie sollen sich dies aber nicht von kommerziellen Organisationen ausreden und abnehmen lassen[/icon_timeline_item][icon_timeline_sep time_sep_title=“1975 – 2000″][icon_timeline_item time_title=“1975″]Im Protokoll der Gauvorstandssitzung vom 29. Juli ist erstmals festgehalten, daß zum 100jährigen Bestehen des Turngaus am 01. November eine Veranstaltung durchgezogen werden soll. O. Zellekens ist für die Hallenbeschaffung zuständig.

Geplant ist nunmehr am 18. November eine Jubiläums-Party im Volksbildungsheim mit Musik, kaltem Buffet (Kosten 2.000 DM). Ein Jubiläums-Schauturnen soll erst im Frühjahr 1976 durchgeführt werden.

Programmfolge der Jubiläums-Party:

Teil 1:

 

„Stehparty“ im vorderen Teil des Saales mit Ansprachen und Grußworten vonDr. R. Storost – Turngauvorsitz
Prof. Dr. P. Rhein – Dezernent für Sport und Schulen
Dr. J. Göhler – Vizepräsident des DTB
E. Förster – Sportwart des LSB Hessen
Fr.-W. Beck – Ehrenvorsitzender des HTV
Teil 2:
„Tanzparty“ im ganzen Saal mit Eröffnung des Kalten Buffets und Tanz bis Mitternacht zur Musik der „Swing-Stars“ unter der Leitung von Rudi Bunn.

Der scheidende Gauvorsitzende Gauvorsitzende, Dr. Rüdiger Storost schließt seine Festrede mit den Worten: „Ich habe in meinem Darlegungen die Problemkreise angerissen, die uns auch in Zukunft beschäftigen werden. Ein weiterer wäre vielleicht noch zu nennen: Die Zusammenführung der Vereine. Dabei spielt es nur eine untergeordnete Rolle, in welcher Form die Zusammenarbeit sein wird. Wichtig ist nur, daß

– die Arbeit effektiver wird,
– für eine Region ein vollständiges turnerisches Angebot bereitgestellt werden kann und
– die einzelnen Zellen auch ihre soziologischen Aufgaben erfüllen können.

Diesen Prozeß haben wir mit den Vereinsstammtischen eingeleitet und werden ihn fortsetzen. Das Echo ist ermutigend.

Wir werden uns in Frankfurt auch weiterhin als dominanter Faktor verstehen und unsere Arbeit in diesem Sinne fortsetzen. Dabei steht die Zusammenarbeit mit der Kommune und mit dem Sportkreis in der zuvor angestrebten Form auf dem vordersten Positionen. Wir bleiben aber eine Gliederung des Fachverbandes DTB und HTV und werden also auch in dieser Richtung verbandspolitisch tätig werden.“

Die Mitgliederzahl des Turngaus ist inzwischen auf 21.000 gesunken, gegenüber 1973 mit etwa 26.000 MItgliedern, was aber auf weniger Meldungen unter „Turnen“ in den Bestandserhebungen für den Landessportbund zurückzuführen ist.

Der Gaujugend-Turntag war mit 23 Teilnehmern gut besucht.

In seinem letzten Jahresbericht am Gauturntag beurteilte der scheidende Vorsitzende die Arbeit des Turngaus wie Folgt:

a) für das Kunstturnen: Gründung des Leistungszentrum,
b)
für das Allgemeine Turnen; Ausweitung des Wettkampfturnens durch Rundenkämpfe in allen Alters- und Leistungsstufen, Einführung von Meisterschaften im Geräteturnen (im Gegensatz zum Kunstturnen); Übungsleiter- und Jugendleiterausbildung,
c) für das Volkswandern: Organisation von Fußgängerveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Stadt (Rallye)
d) für die Vereinsvorstände: Organisation und Betreuung von regionalen Arbeitssitzungen (Vorsitzenden-Stammtische),
e)

 

für die Zusammenarbeit von Schule und Verein: Die Ausarbeitung von Testprogrammen, Mitarbeit bei dem schulischen Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“, Vorstellung des ersten, zur damaligen Zeit (1975) bekannt gewordenen, geschlossenen Modells der Leistungsförderung von Schule und Verein gemeinsam und
f)
für den gesamten Frankfurt Sport: Die Mitarbeit in der Sportdeputation und bei großen Sportveranstaltungen sowie Erarbeitung von Vorschlägen für die Neufassung der Sportförderung.

Seine Feststellung „Trotz der aufgeführten Aktivitäten bleibt noch eine Menge zu tun“ gilt im wesentlichen noch heute.

Anschließend wählten die Delegierten des Gauturntags Gernot Schweikhardt zum 1. Vorsitzenden.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1976 bis 1984″]Schon 1976 wurde seitens des HTV und des Sport- und Badeamts der Stadt der (verständliche) Wunsch geäußert, Infarkt- und Rehakurse anzubieten. Auf Initiative des ehemaligen Vorsitzenden R. Storost sind 1976 erstmals an die besitzenden Vereine städtische Zuschüsse zur Hallenunterhaltung aufgrund beschlossener Sportrichtlinien gezahlt worden.

Der Feststellung, daß in vielen Fällen die Kapazitäten der vereinseigenen Hallen nicht voll ausgenutzt werden, wurde entgegengehalten, daß Angebote an Kindertagesstätten und Kindergärten gemacht werden könnten. Eine Möglichkeit, die bestimmt Interesse findet.

(Diese Möglichkeit haben erst viele Jahre später einige Vereine genutzt, um neue Mitglieder zu gewinnen.)

Kritik geübt wurde auch an der Presse-Berichterstattung, soweit es sich um turnerische Belange handelt. Die Antwort eines Vertreters der Presse war, daß die Zeitung ein Verkaufsobjekt sei und aus diesem Grund den Leserwünschen Rechnung tragen müsse, was zur Folge habe, daß Fußball und eine Anzahl anderer publikumswirksame Sportarten einen größeren Raum einnehmen. Neue Ideen, Negatives oder Spektakuläres, aus der Turnerei seien für einen Artikel eher geeignet als Berichte über den normalen Übungsbetrieb.

An den ausgeschriebenen Veranstaltungen, wie Fußgänger-Rallye, Orientierungslauf oder Tag der offenen Tür der Stadt Frankfurt a. M. hat der Turngau stets mit einer beachtlichen Zahl von Sportlern teilgenommen.

Erstmals in der Sitzung am 31.03.1977 haben die Vorstandsmitglieder ausführlich über Grundsätze der Jugendarbeit diskutiert, und zwar insbesondere über die Mitwirkung, Mitentscheidung und Mitverantwortung Jugendlicher. Man war sich einig, daß junge Menschen in Lehrgängen und Seminaren das geistige Rüstzeug erhalten, um sich im eigenen Verein besser durchsetzend zu können.

Der Stammtisch Süd soll wieder aktiviert werden.

Die Stadtverordnetenversanmmlung beschloß einen Zuschuß von 4,00 DM für jeden Jugendlichen in den Turn- und Sportvereinen.

Erstmals in der Geschichte des Turngaus mußte der zum 16. November 1977 einberufene Gauturntag aus Zeitgründen unterbrochen und am 08. Dezember fortgesetzt werden. Es sollte eine neue Satzung und die 1954 ins Vereinsregister eingetragenen, nicht mehr zeitgerechten Satzungsbestimmungen ablösen. Die Satzungen wurde zwar beschlossen, konnte aber nicht in das Vereinsregister eingetragen werden, da keine Protokolle über die beiden Gauturntage vorlagen.

Zu damaliger Zeit trainierten im Leistungszentrum (LZ) in der Ziehenschule an drei Abenden unter der Leitung von vier qualifizierten Übungsleitern etwa 40 Turnerinnen und Turner einschließlich Jugendlichen.

Im Mai 1979 verunglückte die Spitzenturnerin Christel Müller (TGS Vorwärts) beim Training schwer und erlitt eine Querschnittslähmung.
In den folgenden Jahren wird es zunehmend schwieriger, sämtliche Vorstands- und Turnausschußämter zu besetzen, das sind insbesondere die Positionen Kunstturnen männlich und weiblich sowie allgemeines Turnen.
Am Gauturntag 1979 wurde der 1. Vorsitzende Gernot Schweikhardt, obwohl vom Vorstand vorgeschlagen, nicht wieder gewählt. Notwendigerweise beschlossen die Delegierten, am 24. Februar 1980 einen außerordentlichen Gauturntag mit nur einem Tagesordnungspunkt „Neuwahl des 1. Vorsitzenden“ durchzuführen. Die Delegierten wählten Dr. Wilfried Petri zum neuen Gauvorsitzenden, der seine Hauptaufgaben auch darin sah, die Vereine stärker an den Turngau zu binden, festgesteckte Grenzen und Rivalitäten der Vereine untereinander abzubauen und den gemeinsamen Stammtischen wieder mehr Gewicht zu geben.
Am Gauturntag 1980 mußten die Delegierten erneut über die Satzungsänderungen beraten und beschließen, was auch geschah. Die Wiederbelebung der Stammtische ist eingeleitet. Das Interesse der Vereine ist größer als ursprünglich angenommen.

Am 23.01.1981 fand in der Jahrhunderthalle eine Benefizveranstaltung für Christel Müller statt mit Dieter Kürten als Moderator und den Spitzenturnern Eberhard Gienger, Bernd Effing, und Daniel Winkler. Alle Mitwirkenden traten ohne Gage auf. Der Reinerlös für Christel Müller betrug 53.000 DM.

Von 1981 an wird das Leistungszentrum seitens der Stadt mit jährlich 40.000 DM unterstützt. Die Stadtverordnetenversammlung hat neue Sportförderrichtlinien beschlossen. Mit den vorbereitenden Arbeiten zur Durchführung des Deutschen Turnfest 1983 in Frankfurt am Main ist inzwischen begonnen worden. Den Ausschlüssen gehörten an: Handrow für Verpflegung, Schwan für Unterkünfte, Gärtner für Repräsentation, Völp für Breitensport, Heidt für Presse sowie Müller für Kultur und Jugend.

Im Leistungszentrum des Turngaus trainierten 11 Mädchen unter der Leitung von Sabine Gärtner.

Beim Landeshauptausschuß des Hessischen Turnverbands wurde erstmal gegen den Start der Frankfurter Kunstturner als Turngau-Mannschaft Einspruch erhoben. Darauf hin wurden die Liga-Statuten so abgeändert, daß nur noch Vereinsmannschaften startberechtigt sind. Um der TG-Riege trotzdem die Wettkampfteilnahme zu sichern und um den Zuschuß der Stadt nicht zu gefährden, wurde am 16. Dezember 1982 die Turngemeinschaft (TG) Frankfurt gegründet. Zur 1. Vorsitzenden wählten die Anwesenden Frau Hanne Gärtner.

Zur Einführung der Rhythmischen Sportgymnastik im Turngau konnte keine geeignete Fachwartin gefunden werden.

Zur Jugend-Vollversammlung 1983 waren 22 Turnerinnen und Turner aus 14 Vereinen erschienen. Besonders erfreulich war, daß wenig später am Gauturntag erstmal seit vielen Jahren sämtliche Fachwarteposten besetzt werden konnte.

Ein Jahr später eröffnete die stellvertretende Gauvorsitzende Hanne Gärtner wegen schwerer Erkrankung des Gauvorsitzenden Dr. Petri den Gauturntag. Ein Antrag der Turnerjugend, eine Kommission „Schule und  Turnverein“ zu bilden, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein zu fördern, erhielt volle Zustimmung der Delegierten. Erfreulich und einmalig in der Geschichte der Deutschen Turnfest war die Tatsache, daß das Deutsche Turnfest 1983 in Frankfurt am Main mit einem Überschuß von knapp 400.000 DM abschloß, was nicht zuletzt der hervorragenden Mitarbeit des Turngaus und der Vereinsmitglieder zu verdanken ist.

Das Leistungszentrum des Turngaus zog von der Ziehenschule in die Musterschule um.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1985″]

Dr. Wilfried Petri ist nach schwerer Krankheit verstorben. Zu seinem Nachfolger wählten die Delegierten beim Gauturntag 1985 den Spielwart Helmut Lang. Mit der Wahl des zweiten stellver. Vorsitzenden Hubert Handrow gehörten neben August Seck, Bella Voigt und Wolfgang Grommet vier Vorstandsmitglieder gleichzeitig dem TV Eschersheim als Mitglieder an, eine überproportionale Vertretung eines Gauvereins, zumal Josef Ullrich, ebenfalls TVEler, Mitglied im Sportausschuß war, der aber im nächsten Jahr zum Sportwart gewählt wurde und damit ebenfalls dem TG-Vorstand angehörte.

Vorher hatten die Delegierten eine Satzungsänderung dahingehend beschlossen, daß dem Vorstand ein bis zu drei stellvertretende Vorsitzenden angehören können.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1986 bis 1991″]1986 beschloß der Gauvorstand eine neue Finanzordnung für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter, die an Veranstaltungen und Lehrgängen des Turngaus teilnehmen. In ihr werden die Erstattung von Auslagen geregelt und die Aufgaben des Kassenwarts näher erläutert.

Der Versuch, den Gauturntag künftig vom Buß- und Bettag weg auf einen anderen Termin im Herbst zu verlegen, brachte nicht die erforderliche Mehrheit. Dagegen erhielt der Antrag des Frankfurter Turnverein von 1860, sich dafür einzusetzen, daß der Übungsleiterfreibetrag von jährlich 2.400 DM auf 3.600 DM erhöht wird, die volle Unterstützung der Delegierten.

In der Gauhauptausschußsitzung im März des folgenden Jahres wurde besonders beklagt, daß es zu wenig Kampfrichter in den unteren Wertungsklassen gibt und deshalb mehr Kampfrichterausbildungslehrgänge anzubieten sind. Die Spanne zwischen Breiten- und Leistungssport wird als zu groß empfunden.

Zur Förderung des Volleyballs ist eine Volleyball-Freizeitrunde eingeführt worden. Nächstes Ziel. Einführung einer Prellball-Freizeitrunde, was aber, wie wir heute wissen, leider nicht gelungen ist. Einen Vorturnerlehrgang haben 21 Teilnehmer erfolgreich beendet.

Am Gauturntag 1987 wurden Anregungen vorgebracht, daß sich mehrere Turngaue zusammentun sollen, um gemeinsame Wettkämpfe durchzuführen und so eine größere Teilnahme zu ermöglichen. Sollte kein Leichtathletikwart gefunden werden, müßten die Gaumehrkampfmeisterschaften im nächsten Jahr ausfallen. Darauf hin stellte sich W. Mager für ein Jahr zur Verfügung, um die Veranstaltung zu retten.

Für die Volleyballrunde (ohne Punktwertung) haben 13 Vereine gemeldet. Für die Prellballrunde konnte noch kein Rundenleiter gefunden werden.

In der Gauhauptausschußsitzung 1988 referierte J. Ullrich über die Gesellschaft im Wandel und wie Vereine darauf reagieren können. „Kürzere Arbeitszeiten, verändertes Freizeitverhalten der Menschen, anhaltende Arbeitslosigkeit, Zunahme des Anteils älterer Mitglieder und Abnahme des Anteils an Jugendliche, geringere Steuereinnahmen der Kommunen und dadurch bedingte Kürzung der Sportförderung sowie die Zunahme kommerzieller Sportanbieter (Fitneßstudios u. a. ) werden die Vereine zum Umdenken zwingen. Sportangebote für Ältere an Vor- und Nachmittagen, verbesserte Übungsleiterausbildung, intensiveres Bemühen um die Jugend sowie moderne Übungsangebote im Gesundheits- und Fitneßbereich werden erforderlich werden.“

Damals hat es das Stadtschulamt abgelehnt, Kindergartenkinder in Turnhallen Sport treiben zu lassen. Am Gauturntag beschlossen die Delegierten, den zuständigen Sportdezernenten und en/die Vorsitzende des Sportausschusses der Stadtverordnetenversammlung zu bitten, anstelle der jährlichen „Dankesrede“ künftig zu jeweils einem besonders dringlichen Themenkreis kurz Stellung zu nehmen. Denkbar wären Themen wie die zukünftige Hallensituation im Turngau, der Sport und die Umwelt oder die Finanzierung der Sportangebote in den kommenden Jahren.

Außerdem wurde aus gesundheitlichen Gründen ein uneingeschränktes Rauchverbot für alle weiteren Turntage beschlossen. Auch wurde gefordert, alles zu versuchen, ein Mitglied des Turngaus in die Sportstättenkommission der Stadt aufnehmen zu lassen. Geplant sind der Bau von Turnhallen in Bonames, Südbahnhof, Niederschbach, Schlachthof und eine Sportanlage in Kalbach am Martinszehnten, wie der Leiter des Sport- und Badesamts, Herr Hofmann, mitteilte.

1989 legte der Gauschwimmwart, Herr Marx, nach 25jähriger Tätigkeit sein Amt nieder, wird aber die Schwimmstunden im Sachsenhäuser Hallenbad weiter betreuen, während für die Schwimmstunden im Stadtbad Mitte Frau Pusch gefunden werden konnte.

Der Turngau hat 31.839 Mitglieder. Davon sind 71 % weiblich.

Beklagt wurde, daß Kirchen, Volkshochschulen, Rotes Kreuz und andere Institutionen sportliche Übungsstunden anbieten. Erstmal soll ein „Challange day“ durchgeführt werden.

Großen Zuspruch hatte das Gaukinderfest 1990 in Nied. Waren doch 779 Kinder bei herrlichem Wette angetreten. Weiter gesucht wird nach einem Oberturnwart oder einer Oberturnwartin. Die Suche hatte am Gauturntag Erfolg, als Frau b. Kaminski von den Delegierten gewühlt wurde. Ebenfalls wählen ließ sich als dritten stellvertretenden Vorsitzenden und damit neu in den Vorstand Volker Gilbert. Zudem beschloß auf Antrag des Gauvorstands der Gauturntag, zur ordnungsgemäßen Durchführung der Gauwettkämpfe von den teilnehmenden Vereinen für jeden zu meldenden Kampfrichter, Riegenführer oder sonstigen Helfer eine Sicherheitsleistung zu verlangen, die mit dem Startgeld zu zahlen ist und bei Nichtantreten der Genannten der Turngaukasse zufällt, wobei die Höhe der Sicherheitsleitung der Turngauvorstand für jeden Wettkampf besonders festsetzt.

Ein Dringlichkeitsantrag der Turnjugend auf dem Gauturntag fordert, die Vereine zukünftig von Wettkämpfen auszuschließen, die weder Kampfrichter stellen, noch die Sicherheitsgebühr bezahlen. Nach eigehender Diskussion wird der Antrag zurückgezogen.

Am Gaukinderturnfest 1991 haben 737 Kinder aus 24 Vereinen teilgenommen. Vereine, die ihr Soll an Helfern und Kampfrichtern nicht erfüllt hatten, mußten die Sicherheitsgebühren bezahlen.

Der Lehrgangsangebote seitens des Turngaus wurden beträchtlich erweitert. Es wurden Lehrgänge angeboten für Kampfrichterschulungen Gymnastik und Turnen, Selbstverteidigung Frauen und Männer, Modern Dance, Gymnastik und Tanz, Funktionsgymnastik, Wirbelsäulengymnastik sowie Kinderturnen und Kunstturnen weiblich.

Dem gegründeten Verein „Organisationskomite 10. Weltgymnastrada Frankfurt 1995“ gehörte Helmut Lang als Vertreter des Turngaus an.

Am Gauturntag 1991 war auf Einladung der Vorsitzende des Turngau Mittelthüringen, mit dem der Turngau Frankfurt nach der Wiedervereinigung von Bundesrepublik und DDR eine Partnerschaft eingegangen war, Jupp Müller und seine Pressreferentin Frau Kruwe anwesend. Nach Durchführung der anstehenden Vorstandswahlen schluß der Turngauvorsitzende vor, 1992 nach vielen Jahren wieder ein Gauturnfest mit vielen Angeboten für jung und alt durchzuführen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1992″]Dem Partnerturngau Mittelthüringen wurde mit Kopfbogen, Umschlägen und Kopierpapier geholfen.

Erstmals sind Schwierigkeiten aufgetreten, für das Kinderturnfest einen ausrichtenden Verein sowie Hallen und Sportplätze zu finden. Erst nach vielen Bemühungen war dem Turngau ein Erfolg beschieden. Leider nahmen nur 540 Kinder aus 23 Vereinen teil. Dagegen liefen die Vorbereitungen für das Gauturnfest am 22. August planvoll weiter.  Doch auch hier entsprachen die Teilnehmerzahlen nicht ganz den Erwartungen der Verantwortlichen, die sich viel Mühe gegeben hatten, eine für alle Besucher attraktive Sportveranstaltung anzubieten. Trotzdem wurde auf dem Gauturntag angeregt, in turnfestfreien (gemeint sind Landes- und Deutsche Turnfeste) Jahren ein Gauturnfest durchzuführen.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1993 bis 1999″]Es ist festzustellen, daß die Teilnehmer – und auch Besucherzahlen an sportlichen Veranstaltungen, Gauturntagen, Ausschußsitzungen, Jugendvollversammlungen und anderen Zusammenkünften stetig rückläufig sind. Das Interesse an der Wahrnehmung von Ehrenämtern läßt spürbar nach. So ließen sich weder die Stellen des Gauschwimmwarts noch der beiden Jugendwarte besetzen. So mußte auch die Kinderherbstfreizeit 1993 mangels Teilnehmer abgesagt werden.

Allein die Zahl der Gauveranstaltungen 1994 kann sich sehen lassen. So wurden im Turnbereich u. a. durchgeführt der Hessenpokal, Landesliga Männer sowie die Regionalmeisterschaften Süd und Nord, das Hallenkinderturnfest, der Trampolin-Weltcup und im tänzerischen Bereich der Bembelcup.

Ab April konnte der Gauvorsitzende Helmut Lang aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an den Vorstandssitzungen teilnehmen. Die stellvertr. Vorsitzenden Hanne Gärtner, Volker Gilbert und Hubert Handrow leiteten die Sitzungen abwechselnd.

Im Gauvorstandssitzung hat die Turnjugend erstmals den Entwurf einer Jugendordnung vorgelegt, der noch einmal überarbeitet wurde.

Am Gauturntag trat der 1. Vorsitzende Helmut Lang zurück, da er gesundheitlich nicht mehr in der Lage war, sein Amt auszuüben. Die Delegierten dankten ihm für sein e neunjährige Tätigkeit durch lange anhaltenden Beifall. Ein Nachfolger konnte allerdings (noch) nicht gefunden werden. Die stellvertr. Vorsitzenden erklärten sich bereit, die Geschicke des Turngaus bis zur Wahl eines Ersten Vorsitzenden in ihre Hände zu nehmen.

Die Turnjugend Frankfurt legte den Delegierten ihre Jugendordnung zur Abstimmung vor. Nach langen, kontrovers geführten Diskussionen einigten sich Vorstand, Turnjugend und Vereinsdelegierte darauf, daß die strittigen Bestimmungen des Entwurfs bis zum nächsten Turntag neu und für alle Seiten eindeutig formuliert werden soll – und dies in enger Zusammenarbeit mit dem in Satzungsfragen erfahrenen stellvertr. Vorsitzenden Handrow.

In der Vorstandssitzung am 06.09.1995 stimmten Vorstandsmitglieder der überarbeiteten Turnjugendordnung zu, die dann von der Vollversammlung der Turngaujugend beschlossen wurde.

Der Gauturntag bestätigte die Jugendordnung ohne Änderung. Außerdem beschloß er die Verlegung der Gauturntage auf das Frühjahr und die Gauhauptausschußsitzungen in den Herbst.

Auch am Gauturntag 1996 hat sich kein erster Vorsitzender finden lassen. Im weiteren Verlauf der Tagung wurde darauf hingewiesen, daß mangels Teilnehmern Meisterschaften mit anderen Turngauen zusammen durchgeführt werden müssen.

Stattgefunden haben u. a. Lehrgänge in Callanetics, Eltern- und Kindturnen, Selbstverteidigung, für Modern Dance, Seniorengymnastik und Folklore, Step-Aerobic, funktionelle Wirbelsäulengymnastik und fit ober 50. Zudem wurde noch im selben Jahr mit den Vorbereitungen zum 125jährigen Jubiläums des Turngaus begonnen.

Ein Vorschlag, zusammen mit dem Turngau Offenbach/Hanau, der im Jahr 2000 ebenfalls 125 Jahre alt wird, Veranstaltungen durchzuführen, fand allgemeine Zustimmung; später auch beim Vorstand des Turngau Offenbach/Hanau.

Die Delegierten des Gauturntags 1997 ernannten Helmut Lang in Anerkennung seiner Verdienste um den Turngau zu dessen Ehrenmitglied. Das Amt des Vorsitzenden übernehmen, wollte niemand. Der Vereinsberater des Turngaus, Lutz Ullrich, referierte über das DTB Forum „50 plus“. Der Vorsitzende des HTV, Rolf Dieter Beinhof, hatte seinen Vortrag überschrieben. Hat der Verein im Jahr 2000 noch eine Chance? Ja, bei zeitgemäßen Angeboten der Vereine, wie Gesundheits- und Fitnessübungensstunden bei guter Qualität der Übungsleiter sowie Verbesserung der eigenen Darstellung in der Öffentlichkeit und enger Zusammenarbeit mit den Presseorganen.

Der Gauturntag 1998 beschloß für den Turngau wichtige Strukturänderungen, die alle aufzuzählen zu weit führen würde. Der dazu notwendigen Satzungsänderung ist ebenfalls zugestimmt worden.

So wurden u. a. die „-warte“ in Vorsitzende der einzelnen Fachbereiche umgenannt. Zudem wählte die Versammlung Volker Gilbert zum Ersten und an seine Stelle Helen Rabe-Weber zu einer der drei stellvertretenden Vorsitzenden.

Für die 125-Jahr-Feier haben sich für die anstehenden Arbeiten Ausschüsse gebildet, davon einer zusammen mit Mitgliedern des Turngauvorstands Offenbach/Hanau. In den folgenden  Monaten nahmen die Vorbereitungen langsam Gestalt und Form an. Höhepunkt der Feierlichkeiten soll eine Akademische Feier in der Paulskirche mit von Richthofen als Festredner sein.

Der Geschäftsführer Horst Pleyer gab aus gesundheitlichen Gründen sein Amt ab. Schwierigkeiten bereitete die Suche nach einem Nachfolger. Nur wenig später ist Horst Pleyer verstorben. Unter großer Anteilnahme der Vorstandsmitglieder und der Frankfurter Vereine wurde er am 8. September in Bad Vilbel, seinem Wohnort, zu Grabe getragen.

Was er für uns und unsere Arbeit gewesen ist, haben wir erst später erkannt. Er war ein Turnbruder, wie er besser nicht sein konnte.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“1999″]Verzweifelt wurde nach einer Unterbringungsmöglichkeit für die Schränke und Turngauakten aus dem Hause Pleyer gesucht. Erst nach langem Suchen konnte ein entsprechender Raum gefunden und die Unterlagen dorthin gebracht werden.

Vermehrt sind Gruppenhelferlehrgänge, einer mit Schwerpunkt Geräteturnen ein anderer für Gruppengymnastik und Tanz mit Theorie und Praxis der Funktionsgymnastik, ausgeschrieben worden.

Die vorbereitenden Arbeiten für das Jubiläum im nächsten Jahr haben in den dafür gebildeten Arbeitskreisen stetig zugenommen. Den Landesturntag hat der HTV im nächsten Jahr nach Frankfurt am Main vergeben.

Der Vorstand hat beschlossen, den Turngau im Internet erscheinen zu lassen mit der Möglichkeit für alle im Turngau zusammengeschlossenen Turnvereine und -abteilungen, für sich mit einer eigenen „Homepage“ zu werben.

Am 24. August hat der stellvertr. Vorsitzende H. Handrow als erstes Vorstandsmitglied des Turngas Frankfurt am Main aus den Händen der Sportdezernentin der Stadt, Frau Sylvia Schenk, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Fürwahr eine hohe Auszeichnung für 30jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Dienst der Gesellschaft.[/icon_timeline_item][icon_timeline_item time_title=“2000″]Das Jahr 2000 ist das Jahr, in dem der Turngau 125 Jahre alt wird. Zusammen mit dem Turngau Offenbach/Hanau, der ebenfalls auf 125 Jahre Bestehen zurückblicken kann, sind zwei große Veranstaltungen geplant. Diese und weitere Veranstaltungen des TG Frankfurt am Main sind gesondert in dieser Schrift aufgeführt.

Mögen sie alle gelingen und ein breites Publikum begeistern.[/icon_timeline_item][icon_timeline_feat time_title=“Nachwort:“]Damit bin ich am Ende meiner Chronik angekommen. Vieles, was sich in den vergangenen 125 Jahren im Zusammenhang mit dem Turngau, seinen Vereinen und Mitgliedern ereignet hat, wäre erzählenswert gewesen, was wiederum ein dickes Buch ergeben hätte.

Diese Chronik soll einen kleinen Einblick vermitteln in das sportliche, gesellschaftliche, gesellige und politische Leben seit dem Gründungsjahr 1875. Ob mir das gelungen ist, überlasse ich dem Urteil der geneigten Leserschaft.

Das Erstellen einer Chronik ist stets das Ergebnis einer mehr oder weniger subjektiven Betrachtungsweise des Chronisten. Was er für wichtig und erwähnenswert hält, wird möglicherweise mancher Leser (oder auch manche Leserin) als unbedeutend und belanglos bewerten. Dort damit muß jeder Chronist leben können.

Hubert Handrow
stellvertr. Gauvorsitzender (2000)
[/icon_timeline_feat][/icon_timeline]

Turnen und Sport in MItteldeutschland, Amtsblatt des Kreises IIIc der Deutschen Turnerschaft vom 15. März 1922 und Monatsschrift für die Mitglieder des Turnvereins Aschaffenburg 1860 e. V. vom Februar 1925.

Handbuch des gesamten Turnwesens und der verwandten Leibesübungen von Studienrat Prof. Dr. Gasch, 1920

10 Jahre Landessportbund Hessen

Jahrbücher der Turnkunst von 1928, 1929, 1932 bis 1934

Festzug-Ordnung XI. Deutsches Turnfest in Frankfurt a. M., 1908

Amtliches Jahrbuch der Deutschen Turnerschaft 1936